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Rund zwei Tonnen Kokain haben Ermittler in Hamburg in einem mit Bananen beladenen Frachtcontainer entdeckt und beschlagnahmt. Die von Einsatzkräften der Polizei und des Zolls am Mittwoch auf einem Firmengelände im Stadtteil Rothenburgsort gesicherte Rauschgiftmenge habe einen Straßenverkaufswert von mehr als hundert Millionen Euro, sagte Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) am Freitag bei der Vorstellung der Ermittlungsergebnisse. Er sprach von einem "schmerzhaften Schlag gegen die organisierte Drogenkriminalität".
Nach Ermittlerangaben befanden sich die insgesamt etwa 2,1 Tonnen Kokain in einem Kühlcontainer, der von einem Lastwagen einer Spedition am Mittwoch aus einem Containerterminal im Hamburger Hafen abgeholt und zu einer Containerröntgenanlage des Zolls gebracht werden sollte. Auf dem Weg dorthin fuhr der Fahrer allerdings weiter zu einer Lagerhalle im Stadtteil Rothenburgsort, wo mutmaßliche Mittäter die Drogen entluden.
Spezialkräfte starteten daraufhin nach Angaben von Staatsanwaltschaft und Polizei vom Freitag eine bereits vorbereite Zugriffsaktion und nahmen zehn Verdächtige direkt bei der Bergung des auf neun Paletten gelagerten Kokains fest. Die mutmaßliche Tätergruppierung wurde demnach bereits seit August verdeckt von einer gemeinsamen Ermittlungsgruppe von Polizei und Zoll überwacht. Auslöser waren Behördenhinweise aus dem europäischen Ausland. Der fragliche Containertransport wurde heimlich observiert.
Bei anschließenden Ermittlungs- und Durchsuchungsmaßnahmen wurden einem Sprecher der Hamburger Staatsanwaltschaft zufolge außerdem zwei weitere Beschuldigte festgenommen, darunter ein mutmaßlicher Organisator der Abholaktion sowie der Chef der Spedition des Lastwagenfahrers. Die meisten der Festgenommen säßen inzwischen in Untersuchungshaft, sagte dieser bei der Pressekonferenz der Sicherheitsbehörden mit Innensenator Grote. Ihnen würden unter anderem Drogenschmuggel und Drogenhandel zur Last gelegt.
Seit Jahren werden in Deutschland und anderen europäischen Ländern immer wieder Kokainladungen im Tonnenbereich abgefangen. Drogenhändler aus dem Bereich der organisierten Kriminalität schmuggeln diese in ganz normalen Frachtcontainern aus den südamerikanischen Anbauländern ein, vor allem die großen europäischen Seehäfen wie Hamburg gelten als Haupteinfallstore.
Der "Einfuhrdruck" aus Südamerika gerade auf die Häfen habe sich massiv erhöht, sagte Grote am Freitag. Hochprofessionell agierende kriminelle Netzwerke versuchten mit "enormer Intensität", ihre Absatzwege für Kokain in Europa auszubauen. Die Antwort darauf sei eine bessere Kooperation zwischen Ermittlungenbehörden auf nationaler und internationaler Ebene.
Der aktuelle Fall zeige erneut auch die Bedeutung sogenannter Innentäter aus dem Bereich der Hafenwirtschaft für die Schmuggelnetzwerke, fügte der Innensenator an. Bei dem Lastwagenfahrer handelte es sich laut Ermittlern um einen Mitarbeiter einer regelmäßig im Hafen arbeitenden Spedition mit den erforderlichen Berechtigungen und Kenntnissen. Auch er wurde festgenommen.
(Y.Berger--BBZ)