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Das Landgericht im nordrhein-westfälischen Paderborn hat ein Paar wegen Totschlags an einem Mann mit zahlreichen Messerstichen zu Haftstrafen verurteilt. Der angeklagte Mann soll für neun Jahre und drei Monate in Haft, wie eine Gerichtssprecherin am Freitag mitteilte. Seine mitangeklagte Freundin wurde wegen Beihilfe zur Körperverletzung und Totschlags durch Unterlassen zu zwei Jahren und sieben Monate Haft verurteilt.
Die zuständige Kammer sah es als erwiesen an, dass das obdachlose Paar in der Wohnung des Opfers in Waren untergekommen war. An einem Abend Mitte Mai betranken sie sich. Nach einem Kuss auf Wange und Ohr der Frau durch das Opfer drängte der nun verurteilte Mann ihn ins Schlafzimmer und stach ihm mit einem Messer mehrfach in Brust und Bauch.
Nachdem er von dem Mann abgelassen hatte, kam die Frau in das Zimmer und stellte fest, dass er noch lebte. Statt einen Notarzt zu rufen, rief sie ihren Freund, der daraufhin mit einem weiteren Messer erneut auf ihn einstach. Schließlich erlag das Opfer seinen Verletzungen.
Ursprünglich hatte die Staatsanwaltschaft den Mann wegen versuchten Totschlags und vollendeten Mordes und die Frau wegen Beihilfe zum Mord angeklagt. Dies änderte das Gericht ab und ließ nur die Vorwürfe wegen Totschlags und Beihilfe zum Totschlag zu. Grund dafür war, dass es nach Ansicht der Kammer keine deutliche zeitliche Zäsur zwischen dem ersten und dem zweiten Messerangriff gegeben hatte.
(G.Gruner--BBZ)