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Angesichts der steigenden Zahl von Atemwegsinfektionen haben Fachärzte älteren Menschen und Risikopatienten zur RSV-Impfung geraten. Das Respiratorische Synzytial-Virus, kurz RSV, sei deutlich ansteckender als die Grippe, erklärten die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) und die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) am Mittwoch in München.
Jeder Erkrankte infiziert demnach durchschnittlich drei weitere Menschen, da das Virus nicht nur über Tröpfchen, sondern auch als Schmierinfektion, zum Beispiel über Türklinken, übertragen werden kann. "Schwere Verläufe und Todesfälle treten vor allem bei älteren Menschen auf", erklärte DGG-Präsident Professor Markus Gosch. Wer älter als 75 Jahre sei, solle sich "auf jeden Fall" impfen lassen.
"Über 60-Jährige sollten sich ebenfalls impfen lassen, wenn sie an einer schweren Grunderkrankung, wie zum Beispiel an einer COPD oder chronischen Bronchitis, einer koronaren Herzkrankheit oder Diabetes mellitus leiden", betonte der Präsident der Lungenfachärzte, Wolfram Windisch. Auch wer in einer Pflegeeinrichtung lebe, gehöre zu einer Risikogruppe.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine einmalige RSV-Impfung für alle über 75-Jährigen sowie für Risikopatienten zwischen 60 und 74 Jahren, die eine schwere Grunderkrankung haben oder in einer Pflegeeinrichtung leben. Empfohlen wird eine vorbeugende einmalige RSV-Impfung zum Schutz vor schweren Atemwegsinfektionen auch für Neugeborene und wenige Monate alte Säuglinge.
(F.Schuster--BBZ)