Berliner Boersenzeitung - Allianz-Chef plädiert für Abschaffung der Lohnzahlung am ersten Krankheitstag

EUR -
AED 3.799266
AFN 73.440561
ALL 97.436538
AMD 413.691391
ANG 1.865058
AOA 945.935774
ARS 1070.839884
AUD 1.659405
AWG 1.864466
AZN 1.762517
BAM 1.943563
BBD 2.089445
BDT 125.985574
BGN 1.956215
BHD 0.389875
BIF 2999.694859
BMD 1.034378
BND 1.408717
BOB 7.150909
BRL 6.311257
BSD 1.034785
BTN 88.694719
BWP 14.34256
BYN 3.386545
BYR 20273.799734
BZD 2.078692
CAD 1.485542
CDF 2968.150018
CHF 0.940632
CLF 0.037668
CLP 1039.383746
CNY 7.578365
CNH 7.595098
COP 4486.436725
CRC 525.784566
CUC 1.034378
CUP 27.411005
CVE 110.365797
CZK 25.126061
DJF 183.829934
DKK 7.460552
DOP 63.495225
DZD 140.467692
EGP 52.389881
ERN 15.515663
ETB 130.383165
FJD 2.40172
FKP 0.819208
GBP 0.829023
GEL 2.91176
GGP 0.819208
GHS 15.215703
GIP 0.819208
GMD 72.921167
GNF 8914.583174
GTQ 7.988626
GYD 216.504788
HKD 8.044189
HNL 26.308362
HRK 7.419493
HTG 135.068301
HUF 415.304842
IDR 16780.499915
ILS 3.77148
IMP 0.819208
INR 88.755334
IQD 1355.034574
IRR 43534.362063
ISK 145.288394
JEP 0.819208
JMD 161.859365
JOD 0.733788
JPY 163.546435
KES 133.950613
KGS 89.991069
KHR 4178.885269
KMF 491.329196
KPW 930.939205
KRW 1502.252348
KWD 0.31893
KYD 0.862362
KZT 547.05047
LAK 22546.845073
LBP 93064.623759
LKR 305.79471
LRD 193.428873
LSL 19.342608
LTL 3.054248
LVL 0.625685
LYD 5.092886
MAD 10.382306
MDL 19.093602
MGA 4856.403128
MKD 61.530987
MMK 3359.617893
MNT 3514.814738
MOP 8.288138
MRU 41.219999
MUR 48.046284
MVR 15.981396
MWK 1793.610605
MXN 21.033134
MYR 4.654181
MZN 66.094508
NAD 19.344085
NGN 1593.975981
NIO 38.07988
NOK 11.723051
NPR 141.912516
NZD 1.835581
OMR 0.398224
PAB 1.034874
PEN 3.900606
PGK 4.204711
PHP 60.252496
PKR 288.022041
PLN 4.260446
PYG 8184.470404
QAR 3.766176
RON 4.973256
RSD 117.061554
RUB 110.934892
RWF 1433.647267
SAR 3.882966
SBD 8.675894
SCR 14.77125
SDG 621.660655
SEK 11.496082
SGD 1.411584
SHP 0.819208
SLE 23.562844
SLL 21690.382904
SOS 591.146096
SRD 36.280278
STD 21409.526625
SVC 9.05499
SYP 2598.904846
SZL 19.345067
THB 35.776537
TJS 11.310678
TMT 3.630665
TND 3.289557
TOP 2.422618
TRY 36.552728
TTD 7.019736
TWD 33.904309
TZS 2563.858828
UAH 43.769304
UGX 3821.937005
USD 1.034378
UYU 45.513446
UZS 13399.635615
VES 54.822023
VND 26242.158125
VUV 122.803373
WST 2.857765
XAF 651.846658
XAG 0.034398
XAU 0.00039
XCD 2.795457
XDR 0.796975
XOF 651.657786
XPF 119.331742
YER 257.818888
ZAR 19.339344
ZMK 9310.638468
ZMW 29.052802
ZWL 333.069145
  • EUR/USD

    0.0009

    1.0355

    +0.09%

  • TecDAX

    37.3300

    3519.69

    +1.06%

  • Euro STOXX 50

    25.1800

    5011.82

    +0.5%

  • SDAX

    -15.6400

    14008.36

    -0.11%

  • MDAX

    110.3600

    25810.16

    +0.43%

  • Goldpreis

    -5.0000

    2660.4

    -0.19%

  • DAX

    124.3700

    20340.57

    +0.61%

Allianz-Chef plädiert für Abschaffung der Lohnzahlung am ersten Krankheitstag
Allianz-Chef plädiert für Abschaffung der Lohnzahlung am ersten Krankheitstag / Foto: Drew Angerer - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP

Allianz-Chef plädiert für Abschaffung der Lohnzahlung am ersten Krankheitstag

Der Chef des Versicherungskonzerns Allianz, Oliver Bäte, hat angesichts des hohen Krankenstands in Deutschland vorgeschlagen, den sogenannten Karenztag bei Krankmeldungen wieder einzuführen. "Damit würden die Arbeitnehmer die Kosten für den ersten Krankheitstag selbst tragen", sagte Bäte dem "Handelsblatt" vom Montag. Dieser Karenztag war in den 70er Jahren abgeschafft worden. Der DGB nannte den Vorschlag "zutiefst ungerecht".

Textgröße:

Arbeitnehmer in Deutschland seien im Schnitt 20 Tage pro Jahr krank, während der EU-Schnitt bei acht Krankheitstagen liege, sagte Bäte der Zeitung. "Deutschland ist mittlerweile Weltmeister bei den Krankmeldungen. Das erhöht die Kosten im System."

Arbeitgeber in Deutschland zahlten pro Jahr 77 Milliarden Euro Gehälter für kranke Beschäftigte. Von den Krankenkassen kämen weitere 19 Milliarden Euro. Das entspreche rund sechs Prozent der gesamten Sozialausgaben; EU-weit liege der Durchschnitt bei etwa 3,5 Prozent.

Für die Wiedereinführung von Karenztagen wie in anderen Ländern hatte sich kürzlich auch die Chefin der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, ausgesprochen. Bäte nannte als Beispiele Schweden, Spanien oder Griechenland.

DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel widersprach mit scharfen Worten: "Niemand braucht aktuell Vorschläge, die noch mehr Beschäftigte dazu bringen, krank zu arbeiten." Die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall sei ein soziales Schutzrecht, das ab dem ersten Krankheitstag gilt. "Nur so ist gewährleistet, dass kranke und erholungsbedürftige Beschäftigte tatsächlich gesund werden können."

Immer mehr Menschen würden trotz Krankheit arbeiten, erklärte Piel. Präsentismus, also krank bei der Arbeit zu erscheinen, sei branchenübergreifend weit verbreitet. Präsentismus schade aber nicht nur der eigenen Gesundheit, sondern führe auch zur Ansteckung von Kolleginnen und Kollegen. Die wirtschaftlichen Folgekosten seien etwa doppelt so hoch wie die Kosten krankheitsbedingter Fehlzeiten. Außerdem: "Wer krank zur Arbeit kommt, erhöht die Gefahr für Unfälle und Fehler, die zu Produktivitätsverlusten führen und die Unternehmen erst recht teuer zu stehen kommen können."

Piel kritisierte den Vorschlag aus der Wirtschaft als zutiefst ungerecht: Finanzielle Auswirkungen einer alternden Gesellschaft gehörten keinesfalls alleine auf den Rücken der Beschäftigten, "um im Umkehrschluss Arbeitgeber zu entlasten, Boni für Vorstände zu sichern und Dividenden der Shareholder zu steigern", betonte sie. Ein leistungsfähiger und solidarischer Sozialstaat sei Garant für gesellschaftlichen Frieden und Demokratie im Land.

Der Allianz-Manager sprach sich zudem dafür aus, Gesundheitsleistungen zu kürzen. "Wir müssen darüber sprechen, was wir uns in einer alternden Gesellschaft noch leisten können." Allein die gesetzlichen Krankenkassen hätten im vergangenen Jahr 289 Milliarden Euro ausgegeben, die Beiträge stiegen Jahr für Jahr weiter. "Gleichzeitig steht Deutschland bei der Zahl der Arztbesuche auf Platz 7. Das ist doch irre", sagte Bäte der Zeitung.

(S.G.Stein--BBZ)