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Zweieinhalb Wochen vor Beginn der Olympischen Winterspiele von Peking hat China den Ticketverkauf an normale Zuschauer abgesagt. Wegen der "komplizierten Corona-Situation" würden nur ausgesuchte Gäste zugelassen, erklärte das Organisationskomitee am Montag. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen im Land erreichte am gleichen Tag den höchsten Stand seit fast zwei Jahren.
Um die Gesundheit und Sicherheit aller Beteiligten und Zuschauer zu schützen, sei entschieden worden "den ursprünglichen Plan des Ticketverkaufs ans Publikum anzupassen", erklärte das Organisationskomitee. Stattdessen sollten nun Zuschauer "organisiert" werden. Unklar blieb, wie die Zuschauer ausgewählt werden und ob es für sie eine Quarantäne vor oder nach den Spielen geben soll.
China verfolgt seit Beginn der Corona-Pandemie eine strikte Null-Covid-Strategie. In jüngster Zeit gab es dennoch immer wieder Infektions-Cluster, deretwegen ganze Millionenstädte abgeriegelt wurden. Am Montag wurden landesweit nach Behördenangaben 223 Neuinfektionen registriert, so viele wie zuletzt im März 2020.
Wegen der Olympischen Spiele hatten die Behörden am Wochenende alarmiert auf den Fall einer mit der hochansteckenden Omikron-Variante des Coronavirus infizierten Frau in Peking reagiert, die zuvor nicht im Ausland war und keinen Kontakt zu Infizierten hatte. Eine Behördensprecherin sagte am Montag, das Virus sei auf der Außenseite und im Inneren eines Briefes nachgewiesen worden, den die Frau aus Kanada erhalten habe.
Bei der Untersuchung der gesamten Post-Ladung seien fünf weitere Briefe mit Spuren von Coronaviren gefunden worden, sagte die Gesundheitsbeamtin. Es sei nicht auszuschließen, dass das Virus auf diesem Wege übertragen worden sei. Einwohner sollten darauf verzichten, "Produkte aus dem Ausland zu kaufen". Wer Post aus dem Ausland erhalte, solle beim Öffnen "Maske und Einweghandschuhe tragen" und am Besten ins Freie gehen.
China hatte bereits in der Vergangenheit die Theorie vertreten, das vor mehr als zwei Jahren zuerst in China nachgewiesene Coronavirus sei durch Tiefkühlprodukte ins Land gelangt. Internationale Experten hatten dies zwar als möglich, aber sehr unwahrscheinlich eingestuft.
Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC ist die Gefahr einer Übertragung durch mit dem Coronavirus belastete Oberflächen gering. Binnen drei Tagen geht die Virenbelastung auf Oberflächen demnach um 99 Prozent zurück.
(Y.Yildiz--BBZ)