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Ein Zeuge hat den Aussagen von Schauspielerin Amber Heard im Verleumdungs-Prozess gegen ihren Ex-Mann Johnny Depp widersprochen. Isaac Baruch, ein langjähriger Freund des Hollywood-Stars, sagte am Mittwoch vor Gericht aus, er habe Heard einen Tag nach Depps mutmaßlichem Angriff auf seine damalige Frau im Mai 2016 getroffen und keine Gewaltspuren in ihrem Gesicht wahrgenommen.
Sie habe ihm gesagt, dass Depp ein Telefon nach ihr geworfen und sie geschlagen habe. Er habe daraufhin Heards Gesicht betrachtet. "Ich schaue auf ihre Stirn, ich schaue auf die Seite ihres Auges, ich schaue auf ihre Wange, ich schaue auf ihr Kinn, ich schaue auf die andere Seite des Gesichts (...) und ich sehe nichts", sagte Baruch. "Ich sehe keinen Schnitt, keinen Bluterguss, keine Schwellung, keine Rötung."
Baruch sagte, er habe Heard umarmt und ihr einen Kuss auf die Seite des Gesichts gegeben, an der sie nach eigener Aussage verletzt worden war. Er habe Depp weder als gewalttätig erlebt, noch sei er Zeuge von körperlicher Gewalt zwischen dem Paar geworden.
Baruch ist ein langjähriger Freund des Schauspielers. Er lebte im gleichen Wohngebäude wie das Paar, Depp zahlte seine Miete und einen Teil seiner sonstigen Ausgaben.
Der Verleumdungs-Prozess in Fairfax nahe Washington hatte am Montag mit der Auswahl der Geschworenen begonnen. Am Dienstag überzogen sich beide Seiten mit schweren Vorwürfen. Heards Anwältin Elaine Charlson Bredehoft warf Depp vor, unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen immer wieder zu einem gewalttätigen "Monster" geworden zu sein.
Depps Anwälte bezeichneten Heards Vorwürfe der häuslichen Gewalt dagegen als "Lüge", die der Karriere des Schauspielers massiv geschadet habe. Der aus Filmen wie "Der Fluch der Karibik" und "Edward mit den Scherenhänden" bekannte Star hat seine Ex-Frau auf 50 Millionen Dollar (46 Millionen Euro) Schadenersatz verklagt. Heard ("Aquaman", "The Danish Girl") wiederum verlangt in einer Gegenklage 100 Millionen Dollar von ihrem Ex-Mann.
Hintergrund ist ein Beitrag Heards für die Zeitung "Washington Post", in dem die heute 35-Jährige sich Ende 2018 als Opfer von häuslicher Gewalt bezeichnet hatte. Sie nannte ihren Ex-Mann dabei nicht namentlich. Depp argumentiert aber, ihm werde implizit häusliche Gewalt unterstellt, zumal Heard ihn schon 2016 öffentlich eines tätlichen Angriffs bezichtigt hatte.
(O.Joost--BBZ)