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Chemnitz will als Kulturhauptstadt Europas 2025 einen Fokus auf Demokratie und Osteuropa setzen. Mehrere Projekte sollen den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das zivilgesellschaftliche Engagement stärken sowie an die osteuropäischen Wurzeln der Stadt erinnern, wie die Organisatoren am Freitag bei der Vorstellung des Programms mitteilten. Bereits für Freitag war unter anderem die Eröffnung einer Ausstellung zum Thema Bergbau geplant.
Bis Ende nächsten Jahres sind rund tausend Veranstaltungen, Workshops, Projekte, Konzerte und Festivals unter dem Motto "C the Unseen" (auf Deutsch: "Siehe das Ungesehene") geplant. Die offizielle Eröffnung des Kulturhauptstadtjahres ist am 18. Januar. Die Stadt arbeitet für das Kulturhauptstadtjahr mit 38 weiteren Kommunen zusammen.
"Wir erleben das beste Chemnitz aller Zeiten", erklärte Oberbürgermeister Sven Schulze (CDU). Nie zuvor habe es in der Stadt ein Projekt mit dieser Tragweite gegeben. "Dieses Projekt ist nicht nur ein Meilenstein für Chemnitz, sondern für die gesamte Kulturregion", fügte er hinzu.
Mit dem Themenfeld "Osteuropäische Mentalität" soll auf die Wurzeln der Stadt geblickt werden. Chemnitz sei eine "osteuropäische Stadt in einem westeuropäischen Land". Der Osten sei nicht nur Geografie sondern auch Biografie. Im Projekt "3000 Garagen" beispielsweise sollen die insgesamt rund 30.000 Chemnitzer Garagen präsentiert werden, die überwiegend zu DDR-Zeiten kollektiv gebaut wurden. Darin sollen die individuellen Geschichten der Garagennutzer in künstlerischen Projekten vermittelt werden.
Als eines der Hauptprojekte gilt die Europäische Werkstatt für Kultur und Demokratie, bei dem Menschen aus der Region Chemnitz mit Verbündeten aus Europa zusammengebracht werden sollen. Ein Schwerpunkt dabei liegt im Austausch zwischen den Generationen. Es gibt Kooperationen mit Tschechien und Polen. Die Projekte fließen in das Programm ein.
Noch einen Schwerpunkt setzen die Organisatoren auf die Welterberegion Erzgebirge sowie nach Mittel- und Westsachsen. Ein weiteres Themenfeld des Programms beschäftigt sich mit Nachbarschaftsprojekten wie gemeinsamen Gärten. Die Kulturhauptstadt will darüber hinaus Unternehmen mit Kreativen zusammenbringen.
Chemnitz ist die dritte deutsche kulturhauptstadt Europas. Das Kulturhauptstädteprogramm ist eine EU-Initiative, mit der die Verbundenheit zur europäischen Kultur gefördert und deren Vielfalt verdeutlicht werden soll. Pro Jahr gibt es zwei Kulturhauptstädte aus zwei verschiedenen Mitgliedsstaaten. Neben Chemnitz ist 2025 Nova Gorica in Slowenien Kulturhauptstadt.
(K.Müller--BBZ)