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Bei einem Einsatz der malischen Armee gegen dschihadistische Gruppierungen im Norden des Landes sind nach Militärangaben 57 "Terroristen" sowie acht Soldaten getötet worden. Die Armee habe ein Rebellen-Lager angegriffen, nachdem "nicht identifizierte Bewaffnete" in der Region Archam Regierungstruppen attackiert hätten, erklärten die Streitkräfte am Samstag.
Aus der Grenzregion zu Burkina Faso und Niger hatte es zuletzt Berichte über zunehmende Gewalt der Dschihadisten gegen Zivilisten gegeben. Islamistische Extremisten töteten übereinstimmenden Angaben aus verschiedenen Quellen zufolge in den vergangenen Tagen rund 40 Menschen, denen sie vorwarfen, einer rivalisierenden Gruppierung anzugehören.
Das Dreiländereck ist seit Jahren Schauplatz dschihadistischer Gewalt. Angaben über Vorkommnisse in der Region sind wegen eingeschränkter Kommunikationsmittel aber schwer zu überprüfen. Die malische Militärjunta hatte sich nicht zu den jüngsten Gewalttaten durch Dschihadisten geäußert.
Am Donnerstag hatten Frankreich und seine europäischen Partner des sogenannten Takuba-Einsatzes den Abzug ihrer Soldaten aus dem westafrikanischen Krisenstaat angekündigt. Die Militärjunta hatte dies gefordert. Die französische Regierung nannte die Verschiebung der Wahlen in Mali und "zahlreiche Behinderungen" durch die Junta als Grund für den Abzug. Beobachter befürchten nun ein Sicherheitsvakuum und eine weitere Zunahme der Gewalt in dem verarmten Land.
In der malischen Hauptstadt Bamako bejubelten allerdings am Samstag mehrere hundert Demonstranten den geplanten französischen Truppenabzug, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Die Demonstration war von Unterstützern der Militärregierung organisiert worden. "Wir brauchen Frankreich nicht. Es soll gehen!" sagte der Demonstrant Issa Diarra.
Deutschland ist an dem von Frankreich geleiteten Takuba-Einsatz nicht beteiligt, die Bundeswehr ist aber im Rahmen zweier anderer Missionen mit derzeit insgesamt etwa 1300 Soldaten in dem Land präsent. Die französische Abzugsentscheidung könnte Auswirkungen auch auf die Bundeswehreinsätze haben. Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) äußerte am Donnerstag massive Zweifel am Fortbestand der deutschen Mali-Einsätze.
Die deutschen Soldaten beteiligen sich in dem westafrikanischen Staat an der EU-Ausbildungsmission EUTM, in der malische Soldaten ausgebildet werden, und an der UN-Mission Minusma, die zum Schutz der Zivilbevölkerung beitragen soll.
(L.Kaufmann--BBZ)