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Bei Protesten gegen die Machtübernahme des Militärs im Sudan ist am Sonntag ein Demonstrant getötet worden. Der 51-Jährige sei in der Hauptstadt Khartum durch einen Schuss in die Brust gestorben, teilte eine pro-demokratische Ärztevereinigung mit. Nach Angaben der Ärzte erhöhte sich die Zahl der Todesopfer bei den seit Oktober anhaltenden Protesten damit auf 82. Hunderte weitere wurden demnach verletzt.
Am Sonntag zogen erneut tausende Demonstranten in Richtung des Präsidentenpalastes in Khartum, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein und verletzten mehrere Demonstranten.
Sudans oberster General Abdel Fattah al-Burhan hatte im Oktober den Ausnahmezustand verhängt und die Regierung abgesetzt, die nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Omar al-Baschir im April 2019 den Übergang zu demokratischen Wahlen hatte leiten sollen. Seitdem kommt es regelmäßig zu Massenprotesten, gegen die das Militär oft gewaltsam vorgeht.
Am Sonntag traf der UN-Menschenrechtsexperte Adama Dieng in Khartum ein. Nach UN-Angaben plant er während seines fünftägigen Besuchs in dem Land unter anderem Treffen mit Regierungsvertretern, Vertretern zivilgesellschaftlicher Organisationen, Menschenrechtsaktivisten und Diplomaten.
(L.Kaufmann--BBZ)