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Im Sudan haben sich am Montag erneut tausende Menschen an Protesten gegen die Herrschaft des Militärs beteiligt. In der Hauptstadt Khartum feuerten die Sicherheitskräfte Tränengas auf mehrere hundert Demonstranten ab, die sich vor dem Präsidentenpalast versammeln wollten.
Bei den seit Oktober anhaltenden Protesten gegen Armeechef Abdel Fattah al-Burhan wurden inzwischen mindestens 82 Menschen getötet. Laut der Erklärung einer Gruppe von Anwälten überstieg die Anzahl der Festgenommenen zeitweilig die Zahl 200.
Der Anwalt Enaam Attik, der die Demokratiebewegung unterstützt, sagte, dass am 41 Gefangenen freigelassen worden seien. Im Bundesstaat Kassala sangen jugendliche Protestierende auf ihrem Weg zu einem Militärstützpunkt "Nein, nein zur Militärherrschaft".
Al-Burhan hatte im Oktober den Ausnahmezustand verhängt und die Regierung abgesetzt, die nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Omar al-Baschir im April 2019 den Übergang zu demokratischen Wahlen hatte leiten sollen. Seitdem kommt es regelmäßig zu Massenprotesten, gegen die das Militär oft gewaltsam vorgeht.
Am Sonntag war der UN-Menschenrechtsexperte Adama Dieng in Khartum eingetroffen. Nach UN-Angaben plant er während seines fünftägigen Besuchs in dem Land unter anderem Treffen mit Regierungsvertretern, Vertretern zivilgesellschaftlicher Organisationen, Menschenrechtsaktivisten und Diplomaten.
(A.Berg--BBZ)