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Die Verschärfung im Russland-Ukraine-Konflikt hat die Börsen in Europa und in Russland selbst auf Talfahrt geschickt. Der Leitindex Dax an der Börse in Frankfurt am Main gab zum Handelsstart am Dienstag um über zwei Prozent nach, auch die Börsen in Paris, London und Mailand öffneten im Minus. An der Börse in Moskau stürzten die Indizes um jeweils über acht Prozent ab, auch der Rubel litt unter der Krise.
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am Montagabend die Unabhängigkeit der pro-russischen sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk anerkannt. Der Staatschef ordnete zudem die Entsendung russischer Truppen in die Ostukraine an. Im Laufe des Dienstags spitzte sich die Lage weiter zu - so kündigte etwa die Bundesregierung an, dass das Pipeline-Projekt Nord Stream 2 auf Eis gelegt werde, EU und USA kündigten ebenfalls Sanktionen an.
An der Moskauer Börse verlor der in Dollar gerechnete Leitindex RTS zum Handelsstart deutliche 9,9 Prozent, der Rubel-basierte Index MOEX gab zum Beginn um 8,5 Prozent nach. Beide Indizes erholten sich danach etwas. Auch die russische Währung litt unter der Krise, ein Dollar war am Dienstag gut 80 Rubel wert.
Zuvor hatten bereits die asiatischen Börsen im Minus geschlossen, in Hongkong waren es minus 2,69 Prozent, in Shanghai minus 0,96 und in Tokio minus 1,71 Prozent. Die Handelsplätze in Metropolen wie Sydney, Seoul und Mumbai gaben alle um mindestens ein Prozent nach.
In Europa erholten sich die Handelsplätze am frühen Nachmittag wieder und lagen nur noch leicht im Minus. In New York, wo die Wall Street am Montag wegen eines Feiertags geschlossen war, wurde eine Öffnung im Minus erwartet.
Die Möglichkeit eines offenen Krieges in der Ostukraine und damit verbundener strenger Sanktionen schürte am Dienstag auch die Furcht vor Engpässen bei der Versorgung mit Basisgütern aus der Region, etwa Getreide, Öl und Nickel. Der Ölpreis kletterte weiter und näherte sich erstmals seit 2014 wieder der Marke von 100 Dollar pro Barrel. Davon wiederum profitierten an den Börsen Papiere der Konzerne BP und Shell.
(B.Hartmann--BBZ)