Berliner Boersenzeitung - Russland startet Großangriff auf Ukraine und rückt mit Truppen auf Kiew vor

EUR -
AED 3.891201
AFN 72.039685
ALL 98.100849
AMD 409.437665
ANG 1.900657
AOA 966.712075
ARS 1057.796539
AUD 1.628853
AWG 1.904283
AZN 1.804062
BAM 1.956458
BBD 2.129416
BDT 126.022372
BGN 1.950776
BHD 0.399246
BIF 3069.629473
BMD 1.059406
BND 1.41779
BOB 7.28745
BRL 6.089044
BSD 1.054604
BTN 88.991622
BWP 14.387973
BYN 3.450793
BYR 20764.361575
BZD 2.125815
CAD 1.485457
CDF 3040.496022
CHF 0.935646
CLF 0.037352
CLP 1030.64317
CNY 7.665972
CNH 7.65858
COP 4658.209074
CRC 537.085653
CUC 1.059406
CUP 28.074264
CVE 110.760843
CZK 25.299733
DJF 187.802008
DKK 7.459163
DOP 64.147013
DZD 141.325824
EGP 52.371848
ERN 15.891093
ETB 129.009157
FJD 2.403422
FKP 0.836207
GBP 0.835797
GEL 2.886856
GGP 0.836207
GHS 16.908088
GIP 0.836207
GMD 75.217814
GNF 9143.7349
GTQ 8.14774
GYD 220.634184
HKD 8.246026
HNL 26.670588
HRK 7.557019
HTG 138.537888
HUF 406.568404
IDR 16782.742273
ILS 3.961459
IMP 0.836207
INR 89.410547
IQD 1388.351829
IRR 44593.05834
ISK 144.4706
JEP 0.836207
JMD 167.377857
JOD 0.751226
JPY 163.611505
KES 136.128628
KGS 91.63792
KHR 4291.654328
KMF 492.359227
KPW 953.465181
KRW 1475.678499
KWD 0.325756
KYD 0.878804
KZT 526.201891
LAK 23253.966423
LBP 94922.795608
LKR 307.256209
LRD 193.524202
LSL 19.159367
LTL 3.128151
LVL 0.640824
LYD 5.175185
MAD 10.596141
MDL 19.162624
MGA 4936.832823
MKD 61.531295
MMK 3440.910022
MNT 3599.86222
MOP 8.456242
MRU 42.296799
MUR 49.261911
MVR 16.378548
MWK 1838.06978
MXN 21.41701
MYR 4.741161
MZN 67.722574
NAD 19.159367
NGN 1767.121274
NIO 38.932883
NOK 11.657997
NPR 142.381217
NZD 1.799497
OMR 0.407884
PAB 1.054555
PEN 4.020461
PGK 4.261001
PHP 62.128885
PKR 294.314082
PLN 4.318039
PYG 8220.151812
QAR 3.856769
RON 4.976138
RSD 117.006178
RUB 105.668324
RWF 1451.386498
SAR 3.97711
SBD 8.866721
SCR 14.755111
SDG 637.227276
SEK 11.561199
SGD 1.41845
SHP 0.836207
SLE 23.995293
SLL 22215.223388
SOS 605.446447
SRD 37.508281
STD 21927.569466
SVC 9.22819
SYP 2661.789717
SZL 19.016034
THB 36.644553
TJS 11.221403
TMT 3.707922
TND 3.347386
TOP 2.481232
TRY 36.631616
TTD 7.159475
TWD 34.385467
TZS 2811.644994
UAH 43.676398
UGX 3872.301979
USD 1.059406
UYU 45.225206
UZS 13586.884811
VES 48.448686
VND 26924.808645
VUV 125.774833
WST 2.957429
XAF 656.183822
XAG 0.033996
XAU 0.000406
XCD 2.863098
XDR 0.802277
XOF 656.831773
XPF 119.331742
YER 264.692899
ZAR 19.015291
ZMK 9535.919228
ZMW 29.082151
ZWL 341.128365
  • EUR/USD

    -0.0007

    1.0594

    -0.07%

  • Euro STOXX 50

    -4.5200

    4790.33

    -0.09%

  • SDAX

    2.9900

    13408.79

    +0.02%

  • TecDAX

    -18.7700

    3333.56

    -0.56%

  • DAX

    -21.6200

    19189.19

    -0.11%

  • MDAX

    -215.8900

    26195.18

    -0.82%

  • Goldpreis

    1.3000

    2615.9

    +0.05%

Russland startet Großangriff auf Ukraine und rückt mit Truppen auf Kiew vor
Russland startet Großangriff auf Ukraine und rückt mit Truppen auf Kiew vor

Russland startet Großangriff auf Ukraine und rückt mit Truppen auf Kiew vor

Trotz aller Warnungen und Appelle des Westens hat Russland am Donnerstag einen Großangriff auf die Ukraine gestartet und ist mit Bodentruppen von mehreren Seiten in das Nachbarland einmarschiert. Im ganzen Land griff die russische Luftwaffe am Morgen zunächst Militäreinrichtungen an. Bodentruppen rückten dann nach Angaben des ukrainischen Grenzschutzes von Belarus im Norden sowie vom Süden und Osten aus in die Ukraine ein. Wenige Stunden nach Beginn der Offensive drangen russische Truppen demnach bereits in die Haupstadt-Region Kiew vor. Der Westen verurteilte den Angriff als Völkerrechtsbruch, die Nato aktivierte ihre Verteidigungspläne.

Textgröße:

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte den groß angelegten Militäreinsatz in der Nacht zum Donnerstag angeordnet. "Ich habe die Entscheidung für eine Militäroperation getroffen", sagte er in einer Fernsehansprache.

Wenige Stunden nach dem Beginn der Offensive erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau, die russische Armee habe die Luftabwehr sowie die Luftwaffenstützpunkte in der Ukraine außer Gefecht gesetzt. Der Militäreinsatz werde so lange wie nötig andauern, erklärte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verhängte das Kriegsrecht über die gesamte Ukraine und brach die diplomatischen Beziehungen zu Moskau ab. Er rief die Bürger auf, nicht in Panik zu geraten und forderte eine weltweite "Anti-Putin-Koalition". "Die Welt muss Russland zum Frieden zwingen", erklärte er nach Krisentelefonaten mit seinen westlichen Partnern.

Mit intensiver Krisendiplomatie hatten westliche Staaten in den vergangenen Wochen vergeblich versucht, Putin von einem Angriff auf die Ukraine abzubringen. Am frühen Donnerstagmorgen begann dann die Offensive: In Kiew und in der Hafenstadt Mariupol waren ebenso Explosionen zu hören wie in der Schwarzmeerstadt Odessa, in der zweitgrößten Stadt des Landes, Charkiw, sowie in Kramatorsk und an der Frontlinie zu den ostukrainischen Separatisten-Gebieten. In Kiew wurde der internationale Flughafen angegriffen.

Der ukrainische Grenzschutz meldete den Einmarsch russischer Bodentruppen aus mehreren Richtungen. Die russische Armee habe unter anderem von der annektierten Halbinsel Krim aus mit Panzern und weiterem schweren Gerät die Grenze passiert sowie in Tschernihiw im Norden an der Grenze zu Belarus.

Später meldete der Grenzschutz, russische Truppen seien in den nördlichen Teil der Hauptstadtregion Kiew vorgedrungen. Den Angaben zufolge griffen die russischen Streitkräfte ukrainische Stellungen mit Grad-Raketen an. AFP-Reportern zufolge waren außerdem mehrere tieffliegende Hubschrauber am Stadtrand von Kiew im Einsatz.

In den ersten Stunden des russischen Großangriffs wurden nach Angaben Kiews mehr als 40 ukrainische Soldaten und etwa zehn Zivilisten getötet. Dutzende Soldaten wurden zudem durch russische Luft- und Raketenangriffe verletzt. Später wurden bei einem Luftangriff auf eine Militärbasis nahe Odessa weitere 18 Menschen getötet.

Die ukrainische Armee erklärte ihrerseits, sie habe in der Ostukraine rund "50 russische Besatzer" getötet. Zudem meldete die Armee den Abschuss von sechs russischen Militärflugzeugen, einem Hubschrauber und die Zerstörung von vier Panzern.

Die pro-russischen Kämpfer in der Ostukraine erzielten nach Angaben aus Moskau aber erste Geländegewinne. In der Region Donezk rückten die von Russland unterstützten Kämpfer demnach drei Kilometer vor, in Luhansk eineinhalb Kilometer.

Die Nato aktivierte auf Antrag der Militärführung ihre Verteidigungspläne. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte nach einer Dringlichkeitssitzung der 30 Nato-Botschafter in Brüssel, damit könne im Notfall auch die Eingreiftruppe Nato Response Force (NRF) eingesetzt werden, um Mitgliedsländer zu schützen. Sie umfasst bis zu 40.000 Soldaten. Es gebe jedoch "keine Pläne, Nato-Truppen in die Ukraine zu entsenden", sagte Stoltenberg. Für Freitag berief das Militärbündnis einen Krisengipfel ein.

US-Präsident Joe Biden erklärte, Putin habe sich "für einen vorsätzlichen Krieg entschieden, der zu einem katastrophalen Verlust an Leben und zu menschlichem Leid führen wird" und warnte, die Welt werde "Russland zur Verantwortung ziehen".

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erklärte, der Angriff Russlands sei "ein eklatanter Bruch des Völkerrechts". Er kündigte noch für Donnerstag weitere "harte Sanktionen" gegen Russland an. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sprach von einem "Tag der Schande".

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) verstärkte die Vorbereitungen für eine Reaktion auf mögliche Flüchtlingsbewegungen aus der Ukraine. Die Sicherheitsbehörden hätten zudem "die Schutzmaßnahmen zur Abwehr etwaiger Cyberattacken hochgefahren", erklärte sie.

Die EU kündigte an, umgehend verschärfte Sanktionen gegen Russland zu verhängen. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte in Brüssel, sie werde den Staats- und Regierungschefs der 27 Mitgliedsländer ein weiteres Paket "massiver und gezielter Sanktionen" vorschlagen.

Putin hatte in seiner TV-Ansprache seine Behauptung von einem angeblichen "Völkermord" der ukrainischen Truppen an der russischsprachigen Bevölkerung im Osten des Landes wiederholt. "Wir werden uns bemühen, eine Entmilitarisierung und Entnazifizierung der Ukraine zu erreichen", sagte der Kreml-Chef. Russland habe "keine Pläne für eine Besetzung ukrainischen Territoriums".

(K.Lüdke--BBZ)