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Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine entsendet die deutsche Marine am Samstag eine Korvette zur Verstärkung eines Nato-Einsatzverbands zum Schutz von Nordatlantik und Nordsee. Die Korvette "Erfurt" werde vom Marinestützpunkt im Wilhelmshaven zu der sogenannten Standing NATO Maritime Group 1 (SNMG 1) auslaufen, teilte die Einsatzflottille 2 Marine am Freitag in der niedersächsischen Stadt mit.
Zur Begründung der Entsendung verwies die Marine in einer Mitteilung auf "die im Moment zugespitzte Russland-Ukraine-Krise und die verstärkte Bedrohung, die insbesondere Deutschlands Partner in Osteuropa wahrnehmen". Die Marine verstärke deshalb ihre Aktivitäten an der Nordflanke der Nato. "Unsere Alliierten und Bündnispartner können darauf vertrauen, dass die Deutsche Marine ihren Beitrag zur Stärkung der Einsatz- und Verteidigungsbereitschaft der NATO leistet."
Die SNMG 1 ist laut Marine einer von zwei ständigen Flottenverbänden der Nato, die für den Schutz strategisch wichtiger Seewege zuständig sind. Er ist demnach in Friedenszeiten regulär für den Nordatlantik, die Nordsee und die Ostsee zuständig, könne "bei Bedarf aber sofort in andere Krisengebiete verlegt werden". Der Verband besteht in der Regel aus mehreren Zerstörern und Fregatten sowie einem Versorger.
Die "Erfurt" ist eine Korvette des Typs K130. Die mit 61 Soldatinnen und Soldaten besetzten Schiffe verfügen nach Angaben der Bundeswehr über sogenannte Stealth-Technologie, was eine Ortung erschwert. Sie sind mit Raketen bewaffnet, die gegen See- und Landziele bis in eine Entfernung von mehr als 200 Kilometern eingesetzt werden können. Dazu kommen Geschütze. Sie verfügen zudem über weitreichende Radaranlagen.
Die K130-Korvetten der sogenannten Braunschweig-Klasse sind neue Schiffe, die erst seit 2008 in Dienst gingen. Die knapp 90 Metern langen Einheiten sind speziell für militärische Operationen in flacheren küstennahen Meeren wie der Nord- und Ostsee konzipiert.
Nach Angaben der Marine befand sich die "Erfurt" eigentlich schon auf den Weg zu einem Einsatz bei der UNIFIL-Mission der UNO vor der Küste des Libanon.
(H.Schneide--BBZ)