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Der britische Premier Boris Johnson rechnet damit, dass die russischen Streitkräfte in der Ukraine künftig noch aggressiver vorgehen werden. Der russische Staatschef Wladimir werde "jetzt noch härter zuschlagen, weil er keinen Weg aus der Sackgasse sieht als die Zerstörung, das In-Schutt-und-Asche-Legen von unschuldigen europäischen Städten", sagte Johnson der "Welt am Sonntag".
Der Regierungschef geht davon aus, dass Putin am Ende scheitern wird. "Die Fehlkalkulation darüber, wie die Ukrainer reagieren würden, macht es ihm unmöglich, dieses scheußliche Abenteuer zu einem praktischen Erfolg für sich zu machen", sagte Johnson.
Die Verhängung einer Flugverbotszone über der Ukraine schloss auch er aus: Die damit verbundenen Folgen wären, "dass russische Flugzeuge abgeschossen werden. Und man sich damit in einer Logik der Konfrontation verfängt."
Angesichts des russischen Angriffs auf das Atomkraftwerk Saporischschja forderte der britische Regierungschef eine Sicherung ukrainischer Nuklearanlagen durch internationale Behörden. "Ein System zum Schutz dieser Anlagen, in dem Radioaktivitätswerte von internationalen Behörden wie den UN und der IAEA überwacht werden, ist äußerst wichtig", sagte Johnson. Russland müsse an dieser Stelle zur Zusammenarbeit gebracht werden.
Der britische Premier betonte, durch Russlands Überfall auf die Ukraine werde nun die Einheit der Europäischen Union und des Vereinigten Königreichs deutlich. "Alle Krisen zeigen, wie es um die wahre Beziehung steht. Manchmal gehen Familien durch ein Trauma, das plötzlich die wahre Stärke und Zuneigung der Beziehung zurückbringt", sagte Johnson. "Das passiert auch jetzt gerade."
Johnson war einer der maßgeblichen Politiker bei der Durchsetzung des Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union, der am 31. Januar 2020 nach jahrzehntelanger Mitgliedschaft vollzogen wurde.
(A.Lehmann--BBZ)