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Die russische Armee hat ihre Luftangriffe auf die zweitgrößte Stadt der Ukraine, Charkiw, in der Nacht zum Montag fortgesetzt. Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten, dass dabei unter anderem ein Sportkomplex einer Universität und andere zivile Gebäude getroffen wurden. Unterdessen konzentrierten die russischen Truppen nach Angaben des ukrainischen Generalstabs ihre Angriffe neben Charkiw im Osten des Landes auch auf Sumy im Nordosten und Mykolajew im Süden.
Der Generalstab warnte weiterhin, dass Moskau seine "Ressourcen für einen Angriff" auf Kiew sammelt. Laut der ukrainischen Regionalverwaltung hatte es den gesamten Sonntag über heftige Kämpfe im Umland der ukrainischen Hauptstadt gegeben, insbesondere entlang der Straße die nach Schytomyr (150 Kilometer westlich von Kiew) führt, sowie in Tschernihiw (150 Kilometer nördlich der Hauptstadt).
In den westlichen Vororten von Kiew, in Irpin, "wurden von morgens bis abends alle benachbarten Gebäude getroffen, ein Panzer fuhr hinein. Es war beängstigend", berichtete die 52-jährige Anwohnerin Tatjana Wosniutschenko.
Die russische Armee belagerte weiterhin den strategisch wichtigen Hafen Mariupol am Asowschen Meer im Südosten des Landes, wo am Sonntag ein zweiter Versuch einer Evakuierung der Zivilbevölkerung gescheitert war. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beschuldigte Russland, den Hafen von Odessa am Schwarzen Meer bombardieren zu wollen.
Für Montag war eine dritte Verhandlungsrunde zwischen Russen und Ukrainern geplant. Die Hoffnungen auf einen Erfolg sind jedoch gering, da der russische Präsident Wladimir Putin als Vorbedingung festgelegt hat, dass Kiew alle Forderungen Moskaus akzeptieren muss, darunter die Entmilitarisierung der Ukraine und einen neutralen Status für das Land.
(L.Kaufmann--BBZ)