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US-Präsident Joe Biden hat wegen des Ukraine-Kriegs einen Stopp von Erdölimporten aus Russland angeordnet. "Wir verbieten alle Importe von Erdöl, Gas und Energie aus Russland", sagte Biden am Dienstag im Weißen Haus. Er sprach von einem "mächtigen Schlag" gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin, räumte aber auch ein, dass dies "Kosten" für die USA zur Folge haben werde.
Biden zeigte zugleich Verständnis dafür, dass die Europäer beim Stopp russischer Energieimporte nicht mitziehen. "Wir haben diese Entscheidung in enger Abstimmung mit unseren Verbündeten und Partnern in aller Welt und insbesondere in Europa getroffen", sagte der US-Präsident. "Wir schreiten bei diesem Verbot voran und verstehen, dass viele unserer europäischen Verbündeten und Partner nicht in der Lage sein könnten, sich uns anzuschließen."
Länder wie Deutschland sind von Importen von russischem Erdgas und Erdöl abhängig und wollen deswegen bislang in diesem Bereich keine Sanktionen verhängen. Deutschland bezieht 55 Prozent seines importierten Erdgases und rund ein Drittel des importierten Erdöls aus Russland. In der gesamten EU liegt der Anteil bei rund 40 Prozent bei Erdgas und knapp 30 Prozent bei Erdöl.
Die USA sind von russischen Energieträgern viel weniger abhängig als Europa. Nur acht Prozent des von den USA importierten Erdöls stammt aus Russland. Erdgas aus Russland beziehen die USA derzeit ohnehin nicht.
Allerdings sind im Zuge der Ukraine-Krise die Benzinpreise in den USA zuletzt deutlich angestiegen, was für Unmut in der Bevölkerung sorgt. Trotzdem traten zuletzt Parlamentarier von Bidens Demokraten wie auch der oppositionellen Republikaner dafür ein, Erdölimporte aus Russland zu stoppen.
Sie wollen Putin damit wichtige Finanzmittel für den Ukraine-Krieg entziehen. Energieimporte sind eine sehr wichtige Einnahmequelle für Russland. Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) stammten im Januar 2022 rund 45 Prozent der russischen Haushaltsmittel aus Steuern und Zöllen auf den Export von Öl und Gas.
(K.Lüdke--BBZ)