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Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) hat mehr Respekt für finanziellen Erfolg eingefordert. "Ich möchte ein bisschen unsere Mentalität ändern", sagte Merz der "Bild am Sonntag". "Wirtschaftlicher Erfolg gehört dazu, den darf man auch - man muss nicht protzen - zeigen." Damit könne man auch "andere ermutigen und ermuntern und sagen: Macht es nach". Besorgt zeigte sich Merz über die Einstellung mancher Menschen zur Arbeit. Wenn diese nur als "unangenehme Unterbrechung unserer Freizeit" gesehen werde, führe dies "in einen massiven Wohlstandsverlust".
Stolz äußerte sich Merz über seinen früheren Millionen-Verdienst in der freien Wirtschaft: "Ich freue mich darüber, es ist nichts vom Himmel gefallen, ich habe dafür gearbeitet", sagte er - und fügte hinzu: "Ich habe auch vielleicht mehr gearbeitet als acht Stunden am Tag. Ich habe es gerne gemacht, und ich habe auch Glück gehabt."
Der CDU-Chef bekannte, dass er nicht wegen des Geldes wieder in der Politik tätig sei: "Dann wäre ich nie wieder zurückgekehrt."
Nachdem er sich 2009 für mehrere Jahre aus der Politik zurückgezogen hatte, machte Merz in der Wirtschaft unter anderem als Aufsichtsratschef der deutschen Abteilung der Fondsgesellschaft Blackrock ein Vermögen. Sein Jahreseinkommen gab er 2018 mit etwa einer Million Euro an. Seinen Posten bei Blackrock und weitere Beraterposten in der Wirtschaft legte Merz 2020 nieder.
Merz warf in der "Bild am Sonntag" die Frage auf, ob die Bürgerinnen und Bürger künftig mehr Arbeitsstunden leisten sollten. "Warum leisten wir heute eigentlich mit 45 Millionen Erwerbstätigen nicht mehr Arbeitsstunden als vor 30 Jahren? Da hatten wir sieben Millionen Erwerbstätige weniger." Arbeit könne "ein Stück unserer Lebenserfüllung, ein Stück unserer Selbstverwirklichung" sein.
Als Vorbild für den Umgang mit Arbeit und Wohlstand nannte Merz die USA. Deutschland müsse "ein Land sein - und das habe ich in Amerika immer sehr geschätzt -, das Erfolg nicht diskreditiert, sondern sagt: Daran nehmen wir uns ein Beispiel".
(H.Schneide--BBZ)