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Ein Nordkoreaner, der 2011 nach Südkorea übergelaufen war, ist bei der versuchten Rückkehr in seine Heimat festgenommen worden. Der Verdächtige wollte mit einem gestohlenen Bus in den Norden zurückkehren, krachte damit aber kurz vor der streng abgeriegelten entmilitarisierten innerkoreanischen Grenzzone in eine Absperrung, wie die Polizei der südkoreanischen Grenzregion Gyeonggi am Mittwoch mitteilte.
Der Nordkoreaner habe in Südkorea als Bauarbeiter gearbeitet und unter "schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen" gelebt, sagte einer der Ermittler der Nachrichtenagentur AFP. Zudem habe er seine Familie im Norden vermisst. Die Polizei erwäge nun, den etwa 30-jährigen Mann wegen der Verletzung nationaler Sicherheitsgesetze zu belangen, fügte er hinzu.
Üblicherweise versuchen Menschen aus dem verarmten Nordkorea in die umgekehrte Richtung nach Südkorea zu fliehen. Viele versuchen es, indem sie zunächst über den Grenzfluss Yalu nach China fliehen. Seit dem Beginn des Korea-Krieges 1950 sind mehr als 34.000 Nordkoreanerinnen und Nordkoreaner nach Südkorea geflohen. Vereinzelt gibt es jedoch auch Nordkoreaner, die zurückzukehren wollen. Nach Angaben des Vereinigungsministeriums in Seoul gab es zwischen 2012 und 2021 insgesamt 31 Rückkehrer.
Nord- und Südkorea befinden sich seit dem Ende des Korea-Krieges 1953 formell weiter im Kriegszustand. Beide Länder trennt eine etwa vier Kilometer breite entmilitarisierte Zone. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern befinden sich derzeit auf einem Tiefpunkt. Nordkoreas Machthaber Kim ließ in diesem Jahr bereits mehrfach Raketentests vornehmen, zudem kündigte er an, die Entwicklung von Waffen auszuweiten - auch die taktischer Atomwaffen. Als Reaktion darauf verstärkten Südkorea und die USA ihre Verteidigungszusammenarbeit.
(L.Kaufmann--BBZ)