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Nach dem Rücktritt der bisherigen Spitze der Grünen Jugend haben sich auch die möglichen neuen Vorsitzenden des Grünen-Nachwuchsverbands kritisch zum Kurs der Partei geäußert. "Die 'Ampel' lässt jeden Tag Menschen im Stich: an den Außengrenzen Europas, bei der Klimakrise oder den sozialen Verteilungsfragen", sagte die Bewerberin für das neue Führungsduo, Jette Nietzard, der "Süddeutschen Zeitung" vom Montag.
Die neue Führung der Grünen Jugend soll am Wochenende auf deren Bundeskongress in Leipzig gewählt werden. Neben Nietzard werden vor allem dem Fridays-for-Future-Mitgründer Jakob Blasel gute Chancen eingeräumt. Der bisherige Vorstand der Grünen Jugend hatte Ende September nicht nur seinen Rücktritt, sondern auch den Austritt aus der Partei angekündigt. Stattdessen solle es einen neuen, linken Jugendverband geben, hieß es.
Blasel sagte nun, es gebe zwar Erfolge der Regierung beim Umbau des Energiesystems. "Aber vieles misslingt: die Verkehrswende oder die soziale Abfederung von Krisen. So etwas darf unter einer grünen Regierungsbeteiligung nicht passieren." Auch den Asylkompromiss und die Aufweichung von Freiheitsrechten im sogenannten "Sicherheitspaket" der Regierung halte er "für absolut falsch".
Blasel und Nietzard stellten klar, dass auch unter ihrer Führung die Grüne Jugend den Kurs der Gesamtpartei kritisch begleiten werde. "Wer hofft, dass die Grüne Jugend jetzt angepasster wird, irrt sich", sagte Blasel. Er mahnte vor allem ein stärkeres Bekenntnis zu konsequentem Klimaschutz und ein wieder stärkeres Heranrücken an die Klimabewegung an. "Mit uns wird die Grüne Jugend links bleiben", betonte Nietzard. Eine neue Partei der Mitte brauche es nicht.
(K.Müller--BBZ)