Euro STOXX 50
-16.7200
Hacker haben den E-Mail-Server der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO) attackiert. Nach Angaben der Organisation vom Montag deuten die bisherigen Informationen "auf staatlich-russische Akteure als Urheber" hin. Der Fachverband sieht diesen Angriff demnach gemeinsam mit seiner Einstufung als "extremistische Organisation" in Russland als Teil der hybriden Bedrohungen Russlands gegen Deutschland an.
Der DGO zufolge leiteten Unbefugte über einen längeren Zeitraum hinweg E-Mails ausgewählter Postfächer des Verbands um. Dieser Angriff, der hochprofessionell und technisch äußerst versiert durchgeführt worden sei, habe darauf abgezielt, umfassende Informationen über die Arbeit der Organisation zu erhalten. Die Sicherheitslücke konnte in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für die Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und dem Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) inzwischen geschlossen werden.
Im Juli dieses Jahres war die Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde in Russland als "extremistische Organisation" eingestuft worden. Dadurch gelte die DGO nach russischem Recht als eine kriminelle Vereinigung mit allen rechtlichen Konsequenzen für ihre Mitglieder, ihre Organe und ihr weiteres Umfeld. Die persönliche Freiheit von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen werde damit massiv eingeschränkt.
"Wir werden uns den Versuchen, fundierte und kritische Forschung zu Russland zu unterbinden, nicht beugen und unsere Arbeit unbeirrt weiterführen", erklärte DGO-Präsident Ruprecht Polenz. Die DGO forderte zugleich, dass Wissenschaftler, die Forschungsreisen in Staaten unternehmen, die enge Beziehungen zu Russland pflegen, umfassend geschützt werden müssten.
(H.Schneide--BBZ)