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Zwei Tage vor der Präsidentschaftswahl in den USA deuten Umfragen weiterhin auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der demokratischen Kandidatin Kamala Harris und dem Republikaner Donald Trump hin. Die jüngste Umfrage der "New York Times" und des Siena Instituts sieht Harris zwar in vier der sieben wichtigen Swing Staaten vorn, allerdings verlor Harris im besonders wichtigen Pennsylvania an Zustimmung. Die Demokratin erklärte am Sonntag, sie habe ihre Stimme bereits per Briefwahl abgegeben.
Wie Harris haben schon 77,3 Millionen Wähler ihre Stimme abgegeben, indem sie entweder die Option der Frühwahl in Wahllokalen nutzten oder sich per Briefwahl beteiligten. Das ist etwas mehr als die Hälfte der bei der Präsidentschaftswahl im Jahr 2020 insgesamt abgegebenen Stimmen.
Die Umfrage zum Wahlverhalten in den sieben für den Wahlausgang entscheidenden sogenannten Swing States sieht Harris in Nevada, North Carolina, Georgia und Wisconsin vor Trump. Allerdings büßte die Demokratin in dem besonders wichtigen Swing State Pennsylvania demnach an Zustimmung ein. In Pennsylvania und Michigan liegt Harris der jüngsten Befragung zufolge mit Trump gleichauf, in Arizona führt Trump. Der Abstand in den Umfrageergebnissen liegt innerhalb der Fehlermarge.
Der Präsident oder die Präsidentin werden in den USA indirekt durch ein Kollegium von 538 Wahlleuten gewählt, die von den einzelnen Bundesstaaten entsandt werden. Für den Sieg sind mindestens 270 dieser Wahlleute erforderlich. Aufgrund dieser Besonderheit wird die Entscheidung voraussichtlich von sieben US-Bundesstaaten abhängen, den sogenannten Swing States, in denen der Wahlausgang besonders knapp ist.
Einen Hoffnungsschub erhielt Harris am Samstag durch eine Umfrage aus Iowa: Demnach lag sie in dem Bundesstaat im Mittleren Westen überraschend drei Prozentpunkte vor Trump, der dort 2016 und 2020 klar gewonnen hatte. Iowa galt dem Republikaner bislang auch diesmal als sicher und wurde nicht zu der engeren Gruppe der Swing States gerechnet. Trump tat die jüngste Erhebung als "falsche Umfrage" ab.
Am letzten Wahlkampf-Wochenende warben Harris und Trump nochmals intensiv um die möglicherweise entscheidende Gruppe der noch unentschlossenen Wählerinnen und Wähler. Bei einer Wahlkampfveranstaltung am Sonntag in Lititz in Pennsylvania rief Trump die Menschen dazu auf, am Dienstag zur Wahl zu gehen: "Das Schicksal unserer Nation liegt in euren Händen. Wer nicht wählt, ist dumm", sagte er.
Trump, der behauptet, die Wahl 2020 sei ihm von den Demokraten "gestohlen" worden, prangerte erneut angeblichen Wahlbetrug an: "Sie versuchen mit aller Macht, uns dieses verdammte Ding zu stehlen", sagte er und nannte die Demokraten "eine sehr dämonische Partei". Später waren weitere Kundgebungen in North Carolina und Georgia geplant - zwei Swing States, die ebenfalls eine hohe Zahl von Wahlleuten stellen.
Harris nahm am Sonntag zunächst in Detroit in einer mehrheitlich von Schwarzen besuchten Kirche an einem Gottesdienst teil. Mit Blick auf Trumps Wahlbetrug-Äußerungen sagte die Vizepräsidentin: "Die Systeme, die für diese Wahl im Jahr 2024 eingesetzt werden, sind sicher. Das Volk wird das Ergebnis dieser Wahl bestimmen".
(G.Gruner--BBZ)