Berliner Boersenzeitung - Überflutungen in Spanien: 130.000 Menschen demonstrieren gegen Krisenmanagement

EUR -
AED 3.898523
AFN 71.644005
ALL 97.648604
AMD 411.303772
ANG 1.914021
AOA 969.589347
ARS 1059.019177
AUD 1.626695
AWG 1.912116
AZN 1.80447
BAM 1.955933
BBD 2.144347
BDT 126.914629
BGN 1.954472
BHD 0.400029
BIF 3075.943987
BMD 1.061402
BND 1.421364
BOB 7.364849
BRL 6.103346
BSD 1.062022
BTN 89.684337
BWP 14.448665
BYN 3.475501
BYR 20803.485902
BZD 2.140647
CAD 1.480529
CDF 3045.163175
CHF 0.936725
CLF 0.037924
CLP 1046.446944
CNY 7.676591
COP 4708.91149
CRC 543.462642
CUC 1.061402
CUP 28.127162
CVE 110.75745
CZK 25.388317
DJF 188.63237
DKK 7.459344
DOP 63.949359
DZD 141.630617
EGP 52.228957
ETB 129.544535
FJD 2.403068
GBP 0.83336
GEL 2.907944
GHS 17.422944
GMD 75.88837
GNF 9160.963762
GTQ 8.206946
GYD 222.173049
HKD 8.255656
HNL 26.609498
HTG 139.686101
HUF 410.858482
IDR 16798.071884
ILS 3.986711
INR 89.576785
IQD 1389.00842
IRR 44690.345182
ISK 147.502873
JMD 168.751502
JOD 0.752638
JPY 164.256789
KES 137.455129
KGS 91.487137
KHR 4303.986593
KMF 488.643096
KRW 1496.142353
KWD 0.326385
KYD 0.885002
KZT 527.030748
LAK 23308.395923
LBP 95101.650121
LKR 310.555796
LRD 196.730493
LSL 19.220988
LTL 3.134045
LVL 0.642031
LYD 5.1637
MAD 10.530204
MDL 19.010191
MGA 4935.52124
MKD 61.5696
MMK 3447.393404
MOP 8.50898
MRU 42.348517
MUR 50.002527
MVR 16.409566
MWK 1841.533028
MXN 21.879534
MYR 4.710487
MZN 67.850153
NAD 19.221764
NGN 1775.386729
NIO 39.027305
NOK 11.770703
NPR 143.49454
NZD 1.792862
OMR 0.408655
PAB 1.062022
PEN 4.021622
PGK 4.261796
PHP 62.358462
PKR 295.01699
PLN 4.35371
PYG 8297.565537
QAR 3.864301
RON 4.975817
RSD 116.983541
RUB 104.280832
RWF 1449.875599
SAR 3.988118
SBD 8.864043
SCR 14.393167
SDG 638.433911
SEK 11.579719
SGD 1.421722
SLE 24.195333
SOS 606.572528
SRD 37.398523
STD 21968.885515
SVC 9.293071
SZL 19.221951
THB 37.033402
TJS 11.288563
TMT 3.714908
TND 3.340765
TOP 2.485908
TRY 36.491299
TTD 7.216832
TWD 34.42106
TZS 2825.309757
UAH 43.984498
UGX 3902.449814
USD 1.061402
UYU 44.775161
UZS 13601.870796
VES 47.628304
VND 26906.549368
XAF 656.032617
XCD 2.868493
XDR 0.800092
XOF 652.762858
XPF 119.331742
YER 265.111791
ZAR 19.232187
ZMK 9553.893659
ZMW 28.913333
ZWL 341.771121
  • EUR/USD

    0.0004

    1.0629

    +0.04%

  • Euro STOXX 50

    -109.3400

    4744.69

    -2.3%

  • DAX

    -414.9600

    19033.64

    -2.18%

  • SDAX

    -327.1100

    13248.48

    -2.47%

  • TecDAX

    -35.5400

    3382.26

    -1.05%

  • MDAX

    -546.5800

    26450.62

    -2.07%

  • Goldpreis

    9.6000

    2615.9

    +0.37%

Überflutungen in Spanien: 130.000 Menschen demonstrieren gegen Krisenmanagement
Überflutungen in Spanien: 130.000 Menschen demonstrieren gegen Krisenmanagement / Foto: CESAR MANSO - AFP

Überflutungen in Spanien: 130.000 Menschen demonstrieren gegen Krisenmanagement

Nach den verheerenden Überschwemmungen im Osten Spaniens haben in der Küstenmetropole Valencia deutlich mehr als 100.000 Menschen gegen das Krisenmanagement der Behörden demonstriert. Die Regionalbehörden sprachen am Samstag von 130.000 Teilnehmern. Viele der aufgebrachten Bürger forderten den Rücktritt von Regionalpräsident Carlos Mazón. In anderen spanischen Städten wie Madrid und Alicante beteiligten sich tausende weitere Menschen an Protesten.

Textgröße:

Die Demonstrierenden in Valencia zogen vom Rathaus der Stadt zum Sitz der Nationalregierung, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Mit dem Ruf "Mörder" machten sie ihrer Wut über die Behörden Luft. Die Kundgebung fand in einer gespannten Atmosphäre statt. Es kam zu mehreren Auseinandersetzungen zwischen Demonstrierenden und der Polizei, wie der AFP-Reporter beobachtete.

Die Empörung der Menschen über das Krisenmanagement in den rund 80 Städten und Gemeinden der Region richtet sich insbesondere gegen den Regierungschef der Region Valencia, Carlos Mazón von der konservativen Volkspartei PP. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, viel zu spät auf die Warnung der spanischen Wetterbehörde Aemet reagiert zu haben.

Außerdem soll Mazón noch nach dem Einsetzen des heftigen Regens stundenlang abwesend gewesen sein. Der 50-Jährige hatte sich spanischen Medien zufolge damit verteidigt, dass er in einem Restaurant in Valencia ein "Arbeitsessen" mit einem Journalisten gehabt habe.

Einige Menschen in den betroffenen Gebieten berichteten, dass die Warnnachrichten erst auf ihren Handys eingegangen seien, als das Hochwasser bereits zahlreiche Autos mit sich gerissen hatte. Die Notfallbeauftragte der Region, Salomé Pradas, hatte am Donnerstag zugegeben, dass sie das Alarmsystem nicht gekannt habe - zog ihre Äußerung aber später zurück.

Aber auch Spaniens sozialistischer Regierungschef Pedro Sánchez wurde von den Protestteilnehmern kritisiert. Mazón und Sánchez haben sich gegenseitig vorgeworfen, die Überschwemmungen infolge massiver Regenfälle Ende Oktober unterschätzt und die Rettungs- und Hilfseinsätze schlecht koordiniert zu haben. PP-Sprecher Miguel Tellado warf Sánchez vor, die Unterstützung für die Region Valencia aus politischem Kalkül absichtlich verschleppt zu haben.

Die 30-jährige Demonstrantin Ana de la Rosa kritisierte "politischen Krieg, als nicht der Moment dafür war, weil die Bürger Hilfe brauchten und diese nicht bekamen". Damit hätten sich die Behörden der "fahrlässigen Tötung" schuldig gemacht.

Der 73-jährige Julián García warf Mazóns Regionalregierung vor, von der Zentralregierung in Madrid nicht die Unterstützung erbeten zu haben, die nach der Katastrophe nötig gewesen sei. Der Regionalpräsident müsse daher zurücktreten. Auch auf einem Transparent an der Spitze des Protestzugs sowie auf vielen selbst gebastelten Plakaten standen Rücktrittsforderungen an Mazón zu lesen. In der spanischen Hauptstadt Madrid, die nicht zur Region Valencia gehört, forderten hunderte Demonstrierende ebenfalls Mazóns Amtsverzicht.

Der Zentralregierung in Madrid warfen die Demonstrierenden in Valencia vor, dass bis zum Eintreffen ihrer Hilfe in den Hochwassergebieten zu viel Zeit vergangen sei. So hätten vielerorts die Menschen selbst die Sache in die Hand genommen.

Zahlreiche Menschen aus nicht oder weniger stark betroffenen Orten machten sich auf eigene Faust auf den Weg in die Katastrophengebiete, um Lebensmittel zu bringen und bei den Aufräumarbeiten zu helfen. Daran erinnerten die Demonstranten am Samstag, indem sie die derzeit immer wieder zu hörende Zeile "Nur das Volk rettet das Volk" sangen.

Der Osten und Süden Spaniens waren Ende Oktober von heftigen Regenfällen heimgesucht worden, mancherorts gab es binnen 24 Stunden so viel Niederschlag wie sonst in einem ganzen Jahr. Zahlreiche Straßen verwandelten sich so in reißende Flüsse und spülten Autos mitsamt ihren Insassen fort. Nach vorläufigen Angaben starben mindestens 220 Menschen, davon 212 in der Region Valencia. Die Suche nach Dutzenden Vermissten sowie die Aufräumarbeiten in den mit Schlamm überzogenen Orten dauern an.

Am Sonntag vergangener Woche hatten bereits der spanische König Felipe VI. und seine Frau Letizia die Wut der Menschen zu spüren bekommen. Bei einem Besuch im Katastrophengebiet wurde das Königspaar von aufgebrachten Bürgern angebrüllt und mit Schlamm beworfen, der Besuch wurde schließlich vorzeitig abgebrochen.

(T.Burkhard--BBZ)