Berliner Boersenzeitung - Scholz drängt Putin zu Verhandlungen mit Ukraine - Kiew kritisiert Telefonat

EUR -
AED 3.865747
AFN 70.515539
ALL 97.988684
AMD 408.619936
ANG 1.898067
AOA 959.848409
ARS 1050.881298
AUD 1.630717
AWG 1.889175
AZN 1.793369
BAM 1.947353
BBD 2.126476
BDT 125.854108
BGN 1.953443
BHD 0.39664
BIF 3050.56962
BMD 1.052465
BND 1.411889
BOB 7.277503
BRL 6.098618
BSD 1.053132
BTN 88.48434
BWP 14.397687
BYN 3.446583
BYR 20628.312767
BZD 2.122912
CAD 1.482871
CDF 3015.312426
CHF 0.934989
CLF 0.037392
CLP 1031.763368
CNY 7.611957
CNH 7.617794
COP 4678.995994
CRC 535.98028
CUC 1.052465
CUP 27.890321
CVE 110.351363
CZK 25.249375
DJF 187.044483
DKK 7.458613
DOP 63.57297
DZD 140.714887
EGP 51.94378
ERN 15.786974
ETB 128.401099
FJD 2.39641
FKP 0.830728
GBP 0.834884
GEL 2.878534
GGP 0.830728
GHS 16.787226
GIP 0.830728
GMD 74.725385
GNF 9082.772781
GTQ 8.13372
GYD 220.236816
HKD 8.194634
HNL 26.443224
HRK 7.507505
HTG 138.449476
HUF 407.998965
IDR 16744.55928
ILS 3.946327
IMP 0.830728
INR 88.867407
IQD 1379.2553
IRR 44300.884382
ISK 145.103747
JEP 0.830728
JMD 167.254534
JOD 0.746307
JPY 162.42485
KES 136.29821
KGS 91.042215
KHR 4262.483364
KMF 491.05387
KPW 947.218044
KRW 1468.536304
KWD 0.323686
KYD 0.877701
KZT 523.374836
LAK 23104.763132
LBP 94248.235486
LKR 307.675459
LRD 193.653915
LSL 19.176312
LTL 3.107656
LVL 0.636626
LYD 5.130808
MAD 10.538862
MDL 19.136179
MGA 4909.749296
MKD 61.343921
MMK 3418.365062
MNT 3576.2758
MOP 8.44495
MRU 42.056897
MUR 49.687268
MVR 16.260981
MWK 1827.079494
MXN 21.455477
MYR 4.705049
MZN 67.256434
NAD 19.176308
NGN 1753.217538
NIO 38.693914
NOK 11.681903
NPR 141.575263
NZD 1.796552
OMR 0.405208
PAB 1.053142
PEN 4.002565
PGK 4.230646
PHP 61.872349
PKR 292.273408
PLN 4.316317
PYG 8217.357242
QAR 3.831608
RON 4.975848
RSD 116.993095
RUB 105.245494
RWF 1440.824499
SAR 3.953185
SBD 8.830622
SCR 15.470994
SDG 633.061528
SEK 11.567258
SGD 1.413424
SHP 0.830728
SLE 23.789567
SLL 22069.668483
SOS 601.487566
SRD 37.16833
STD 21783.89928
SVC 9.21503
SYP 2644.349579
SZL 19.1763
THB 36.682091
TJS 11.22681
TMT 3.694152
TND 3.323162
TOP 2.464982
TRY 36.244581
TTD 7.15105
TWD 34.204588
TZS 2799.557085
UAH 43.501625
UGX 3865.234559
USD 1.052465
UYU 45.194399
UZS 13508.38782
VES 48.120988
VND 26722.084753
VUV 124.950752
WST 2.938052
XAF 653.117898
XAG 0.034786
XAU 0.000411
XCD 2.84434
XDR 0.793366
XOF 652.005812
XPF 119.331742
YER 262.984715
ZAR 19.177704
ZMK 9473.451167
ZMW 28.914857
ZWL 338.89328
  • TecDAX

    -33.4800

    3352.33

    -1%

  • SDAX

    29.3100

    13405.8

    +0.22%

  • Euro STOXX 50

    -38.6800

    4794.85

    -0.81%

  • MDAX

    -63.3400

    26411.07

    -0.24%

  • DAX

    -52.8900

    19210.81

    -0.28%

  • Goldpreis

    -5.5000

    2567.4

    -0.21%

  • EUR/USD

    0.0009

    1.0543

    +0.09%

Scholz drängt Putin zu Verhandlungen mit Ukraine - Kiew kritisiert Telefonat
Scholz drängt Putin zu Verhandlungen mit Ukraine - Kiew kritisiert Telefonat / Foto: RALF HIRSCHBERGER - AFP

Scholz drängt Putin zu Verhandlungen mit Ukraine - Kiew kritisiert Telefonat

Erstmals seit fast zwei Jahren hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Freitag wieder mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. Er habe den Kreml-Chef aufgefordert, seine Truppen aus der Ukraine zurückzuziehen und Friedensverhandlungen mit Kiew aufzunehmen, erklärte Scholz im Onlinedienst X. Der Kreml erklärte, ein Abkommen könne es nur geben, wenn Kiew die "neuen territorialen Realitäten" anerkenne. Die Ukraine übte scharfe Kritik an dem Telefonat und warf Scholz vor, Putin in die Hände zu spielen.

Textgröße:

Scholz schrieb auf X, er habe Putin aufgerufen, "den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu beenden. "Russland muss Bereitschaft zu Verhandlungen mit der Ukraine zeigen - mit dem Ziel eines gerechten und dauerhaften Friedens", fügte er hinzu. Scholz und Putin hatten zuletzt am 2. Dezember 2022 miteinander telefoniert. Gut neun Monate zuvor hatte Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine gestartet.

Nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Hebestreit betonte Scholz in dem Gespräch "die unverbrüchliche Entschlossenheit Deutschlands, die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen die russische Aggression so lange wie nötig zu unterstützen".

Putin pochte nach Kreml-Angaben in dem Telefonat mit Scholz darauf, dass ein mögliches Abkommen zur Beendigung des Ukraine-Konflikts die "neuen territorialen Realitäten" widerspiegeln müsse. "Mögliche Vereinbarungen sollten die Sicherheitsinteressen der Russischen Föderation berücksichtigen, von den neuen territorialen Realitäten ausgehen und vor allem die eigentlichen Ursachen des Konflikts angehen", erklärte der Kreml.

Zu den Vorbedingungen Moskaus für Verhandlungen gehört unter anderem, dass die Ukraine vier ihrer südlichen und östlichen Regionen aufgibt, die Russland annektiert hatte, ohne diese jedoch vollständig zu kontrollieren. Kiew lehnt dies entschieden ab. Zudem wehrt sich Russland seit Langem gegen eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine. Die Initiative für das Gespräch sei von deutscher Seite ausgegangen, erklärte der Kreml.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Scholz vor, mit dem Telefonat die "Büchse der Pandora" geöffnet zu haben. "Das ist genau das, was Putin seit langem will: Es ist extrem wichtig für ihn, seine Isolation zu schwächen", erklärte Selenskyj in Onlinediensten. Er bestätigte, dass Scholz ihn vorab über das Telefonat informiert habe.

Das Außenministerium in Kiew erklärte, nötig im Umgang mit Putin seien "konkrete und starke Aktionen, die ihn zum Frieden zwingen, und nicht Überzeugungsarbeit und Appeasement-Versuche, die er als Zeichen der Schwäche sieht und zu seinem Vorteil nutzt".

Aus Regierungskreisen in Berlin hieß es, Scholz habe gegenüber Putin ausdrücklich "die russischen Luftangriffe gegen zivile Infrastruktur in der Ukraine" verurteilt. Der Kanzler habe zudem betont, dass keines der russischen Kriegsziele erreicht worden sei.

Der "Süddeutschen Zeitung" sagte Scholz, er habe in dem Telefonat keine Hinweise darauf erhalten, dass der künftige US-Präsident Donald Trump gemeinsam mit Putin versuchen könnte, ein Friedensabkommen über den Kopf der Ukraine hinweg zu schließen. Scholz und Putin vereinbarten nach den Angaben aus Regierungskreisen, "in Kontakt zu bleiben".

Hintergrund sind Befürchtungen, dass Trump die milliardenschweren US-Militärhilfen für Kiew kürzen und sich mit dem Kreml-Chef auf einen Frieden zum Nachteil der Ukraine einigen könnte. Für ihn gelte weiterhin der Grundsatz, dass "nichts über die Ukraine ohne die Ukraine entschieden" werden dürfe, betonte Scholz. Der polnische Regierungschef Donald Tusk begrüßte diese Haltung. Dies entspreche der polnischen Position.

Die militärische Lage der Ukraine hatte sich in den vergangenen Monaten deutlich verschlechtert. Moskaus Soldaten rücken unter anderem in der ostukrainischen Region Donezk vor und melden von dort regelmäßig die Einnahme von Ortschaften. Die Führung in Kiew räumt ein, dass die Lage im Osten schwierig sei und fordert von den westlichen Verbündeten mehr Unterstützung und weitreichendere Waffen.

Zuletzt kam hinzu, dass tausende nordkoreanische Soldaten nach westlichen Angaben in der von der Ukraine besetzten russischen Region Kursk an der Seite der russischen Armee kämpfen. Scholz machte in seinem Telefonat mit Putin am Freitag deutlich, dass damit "eine gravierende Eskalation und Ausweitung des Konflikts verbunden" sei, wie es aus Regierungskreisen in Berlin hieß.

Putin hat seit 2022 kaum mit Staats- und Regierungschefs aus Nato- und EU-Staaten gesprochen, nachdem der Westen wegen des Überfalls auf die Ukraine massive Sanktionen gegen Russland verhängt hatte. Russische Regierungsvertreter beschuldigen westliche Staaten regelmäßig, einen "Krieg" gegen Moskau zu führen und verurteilen die Unterstützung des ukrainischen Militärs mit Waffenlieferungen.

(G.Gruner--BBZ)