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Israel hat eine Prämie von fünf Millionen US-Dollar (rund 4,7 Millionen Euro) für jede aus dem Gazastreifen freigekommene israelische Geisel versprochen. "Jeder, der uns eine Geisel zurückbringt, wird bei uns einen sicheren Weg aus dem Gazastreifen heraus für ihn und seine Familie finden", erklärte der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu am Dienstag in einem im Gazastreifen gedrehten Video. "Wir werden auch eine Belohnung von fünf Millionen Dollar für jede Geisel auszahlen", fügte er hinzu.
Das Video wurde im von der israelischen Armee kontrollierten Netzarim-Korridor im Norden des Gazastreifens gedreht. Netanjahu trägt in den Aufnahmen einen Helm und eine kugelsichere Weste und ist in Begleitung von Verteidigungsminister Israel Katz.
"Wir bemühen uns auch, die Geiseln zu orten und sie zurückzubringen", erklärte Netanjahu weiter. "Wir werden dies so lange tun, bis wir sie alle gefunden haben: die Lebenden und die Toten."
Bei dem beispiellosen Großangriff der Hamas und weiterer militanter Palästinensergruppen auf Israel am 7. Oktober 2023 wurden nach israelischen Angaben 1206 Menschen getötet und 251 Menschen als Geiseln genommen. Von den 97 Geiseln, die derzeit weiter im Gazastreifen festgehalten werden, sollen nach offiziellen israelischen Angaben 34 tot sein.
In Tel Aviv hatten Demonstranten am Wochenende die Regierung erneut aufgefordert, ein Abkommen zur Freilassung der Geiseln zu schließen.
Israel geht seit dem Hamas-Angriff massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der Hamas-Gesundheitsbehörde, die nicht unabhängig überprüft werden können, mindestens 43.970 Menschen getötet.
Indes verkündete das US-Außenministerium, dass es Anfang Dezember ein Treffen zwischen israelischen und US-Vertretern über die Auswirkungen der Militäreinsätze im Gazastreifen auf die Zivilisten geben werde. Das Treffen im Dezember werde das erste eines neuen Gesprächskanals sein, der dazu diene, "die laufende Arbeit des Außenministeriums zu informieren, das den Einsatz der von den USA zur Verfügung gestellten Waffen beurteilen muss", erklärte US-Außenministeriumssprecher Matthew Miller. "Es gibt eine Reihe von Vorfällen, zu denen wir Fragen und Bedenken haben."
Die USA sind der wichtigste Verbündete Israel. Washington bringt regelmäßig seine Besorgnis darüber zum Ausdruck, dass die von den USA gelieferten Waffen bei Angriffen im Gazastreifen mit zivilen Opfern eingesetzt werden. Nur ein einziges Mal haben die USA aber ihr größtes Druckmittel eingesetzt: Einen Teil der milliardenschweren Militärhilfe zurückzuhalten.
Die Gespräche würden eingerichtet, "weil wir einen Mechanismus formalisieren wollten, um Antworten auf einige dieser Fragen zu erhalten", sagte Miller weiter.
(A.Berg--BBZ)