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Der russische Präsident Wladimir Putin ist zu einem zweitägigen Besuch in Kasachstan eingetroffen. Russische Staatsmedien zeigten am Mittwoch Aufnahmen von Putins Flugzeug bei der Landung in der kasachischen Hauptstadt Astana. Während seines Besuchs wird Putin Gespräche mit dem kasachischen Präsidenten Kassym-Schomart Tokajew führen und an einem Treffen der von Russland geführten Militärallianz Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS) teilnehmen.
Kasachstan ist OVKS-Mitglied, hatte aber zuletzt seine Besorgnis über den seit mehr als zweieinhalb Jahren andauernden Krieg in der Ukraine ausgedrückt. In einem im Vorfeld der Reise abgedruckten Artikel in der russischen Zeitung "Iswestia" hatte Tokajew die Unterstützung seines Landes für einen "friedlichen Dialog" bekräftigt, ohne die Ukraine dabei explizit zu nennen.
Putin verwies seinerseits in einem Artikel in einer staatlichen kasachischen Zeitung auf die "kulturellen, spirituellen und moralischen Werte" Kasachstans, die nahe an denen Russlands seien. Er sei bereit die "freundschaftlichen" Beziehungen mit Astana weiter auszubauen.
Kasachstan ist ein langjähriger militärischer und wirtschaftlicher Partner Russlands, mit dem es eine 7500 Kilometer lange Grenze teilt.
Die Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern haben sich in den vergangenen Monaten abgekühlt. Russland hat die Einfuhr einiger kasachischer Agrargüter verboten, nachdem das zentralasiatische Land einen Beitritt zur sogenannten Brics-Staatengruppe abgelehnt hatte. Für Putin ist die Erweiterung der Gruppe von Schwellenländern eine wichtige Säule der russischen Außenpolitik.
Es wird erwartet, dass Putin und Tokajew am Mittwoch sowohl über Handelsbeziehungen als auch über den Bau eines ersten Atomkraftwerks in Kasachstan sprechen. Putin sagte, der staatseigene russische Atomkonzerns Rosatom sei "bereit für neue große Projekte in Kasachstan". Am Donnerstag steht dann beim OVKS-Gipfel das Thema Ukrainekrieg auf der Agenda.
(H.Schneide--BBZ)