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Bei der Unterbringung von Geflüchteten sehen sich viele Kommunen in Deutschland laut einer Umfrage am Rande ihrer Kapazitäten. Wie der Mediendienst Integration am Donnerstag unter Berufung auf eine Umfrage unter knapp 600 Kommunen berichtete, befinden sich rund 34 Prozent der Kommunen "im Krisenmodus". Fünf Prozent sind nach eigenen Angaben "überlastet" und arbeiten im "Notfallmodus". Annähernd 47 Prozent beschrieben die Lage als "herausfordernd, aber machbar".
Die meisten Kommunen bringen Geflüchtete der Umfrage zufolge in Wohnungen unter. In 86 Prozent der Kommunen wurden angemietete Privatwohnungen genutzt, in knapp 63 Prozent kommunale Wohnungen. Rund 42 Prozent nutzten zum Zeitpunkt der Befragung noch Notunterkünfte – vor allem Wohncontainer.
Dabei sehen die kommunale Verwaltungen den Wohnraummangel als die größte Herausforderung. Auf einer Skala von 1 bis 5 bewerteten die befragten Kommunen den Wohnraummangel im Durchschnitt mit 4,6 Punkten. Danach folgen Herausforderungen bei der Versorgung mit Integrations- und Sprachkursen sowie der gesundheitlichen und psychosozialen Betreuung der Geflüchteten mit jeweils 3,8 Punkten.
Die Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft wurde von den Kommunen positiv bewertet. Rund zwei Drittel der befragten Kommunen bewerteten die Zusammenarbeit mit freien Trägern und zivilgesellschaftlichen Akteuren als "sehr" oder "eher gut" - knapp 23 beziehungsweise 45 Prozent. Das wichtigste Element sei dabei das ehrenamtliche Engagement, hieß es weiter.
An der Onlinebefragung beteiligten sich den Angaben zufolge 567 Kommunen. Befragt wurden diese vom Institut für Demokratische Entwicklung und Soziale Integration (Desi) zwischen August und September.
(Y.Berger--BBZ)