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Nach dem mutmaßlichen Anschlag in Magdeburg haben zahlreiche Kommunen und Bundesländer die Sicherheitsmaßnahmen auf den Weihnachtsmärkten verstärkt. Hessens wird die Polizeipräsenz für die kommenden Tage "noch einmal deutlich hochfahren", erklärte Landesinnenminister Roman Poseck (CDU) am Samstag in Wiesbaden. Dabei würden "auch die Sicherheitskonzepte im Hinblick auf Sperren für Fahrzeuge" überprüft.
Auch andere Länder wie Bremen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein erhöhten die Präsenz der Einsatzkräfte zum Schutz der Weihnachtsmärkte. Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) erklärte, die Polizei werde vorsorglich "ihre Präsenz auf den Weihnachtsmärkten der Stadt erhöhen".
In Leipzig in Sachsen, wo am Samstag neben dem Weihnachtsmarkt eine vielbesuchte Bergparade stattfindet, ist die Polizei nach Angaben eines Stadtsprechers mit zusätzlichen Beamten und Fahrzeugen in der Innenstadt präsent. Im thüringischen Erfurt wurden ebenfalls die Sicherheitsmaßnahmen nachgeschärft.
Nach Angaben des Bremer Innensenats tauschten sich die Polizeibehörden der Länder am Samstag zu dem mutmaßlichen Anschlag in Magdeburg aus. "Die schreckliche Tat in Magdeburg führt nicht zu einer vollständig neuen Lagebewertung", hieß es dazu aus Bremen. Die Gefährdungslage sei "unverändert".
Markus Lewe, Präsident des Deutschen Städtetages, erklärte, die Städte nähmen "Terrorwarnungen der Behörden sehr ernst und passen die Sicherheitsmaßnahmen vor Ort regelmäßig an". "Trotz des hohen Aufwandes kann der Schutz nie vollständig sein", betonte Lewe zugleich. Weihnachtsmärkte seien Orte der Begegnung und der Kommunikation, das gehöre zum typischen Charakter der Städte. "Dieses Miteinander dürfen wir uns nicht nehmen lassen."
In Magdeburg war am Freitagabend ein Auto in die Menschen auf dem Weihnachtsmarkt am Alten Markt gerast. Mindestens fünf Menschen starben, mehr als 200 weitere wurden verletzt, dutzende davon schwer. Als mutmaßlicher Täter wurde ein 50-jähriger Arzt aus Saudi-Arabien gefasst, der seit 2006 in Deutschland lebte.
Mehrere Bundesländer, darunter neben Sachsen-Anhalt auch das Nachbarland Sachsen sowie Berlin und Nordrhein-Westfalen, ordneten für Dienstgebäude Trauerbeflaggung an. Dies tat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) auch für die obersten Bundesbehörden.
(A.Lehmann--BBZ)