Berliner Boersenzeitung - Sicherheitskräfte in Syrien gehen gegen Assad-treue "Milizen" vor

EUR -
AED 3.823179
AFN 73.001105
ALL 98.504504
AMD 412.3757
ANG 1.872915
AOA 949.283166
ARS 1066.524452
AUD 1.673939
AWG 1.873585
AZN 1.764567
BAM 1.955294
BBD 2.098257
BDT 124.187856
BGN 1.957889
BHD 0.392027
BIF 3073.004603
BMD 1.040881
BND 1.412134
BOB 7.181141
BRL 6.404548
BSD 1.039231
BTN 88.460104
BWP 14.433264
BYN 3.40092
BYR 20401.259466
BZD 2.091159
CAD 1.499877
CDF 2987.32716
CHF 0.936293
CLF 0.037313
CLP 1029.576263
CNY 7.59749
CNH 7.601129
COP 4574.670171
CRC 527.663423
CUC 1.040881
CUP 27.583336
CVE 110.236467
CZK 25.124777
DJF 184.985207
DKK 7.459741
DOP 63.303615
DZD 140.537971
EGP 52.927321
ERN 15.613209
ETB 132.318751
FJD 2.413438
FKP 0.824359
GBP 0.83133
GEL 2.925032
GGP 0.824359
GHS 15.276046
GIP 0.824359
GMD 74.943506
GNF 8981.675239
GTQ 8.004928
GYD 217.423723
HKD 8.080684
HNL 26.404166
HRK 7.466139
HTG 135.884828
HUF 411.358061
IDR 16902.131203
ILS 3.810898
IMP 0.824359
INR 88.820682
IQD 1361.347637
IRR 43808.063934
ISK 145.10928
JEP 0.824359
JMD 161.91809
JOD 0.738298
JPY 164.081297
KES 134.315001
KGS 90.556982
KHR 4176.918872
KMF 485.180442
KPW 936.791944
KRW 1541.762475
KWD 0.320778
KYD 0.866076
KZT 538.370652
LAK 22727.117455
LBP 93062.01241
LKR 306.280724
LRD 189.141044
LSL 19.323598
LTL 3.07345
LVL 0.629618
LYD 5.10168
MAD 10.479987
MDL 19.174037
MGA 4901.731267
MKD 61.498447
MMK 3380.739538
MNT 3536.912092
MOP 8.313648
MRU 41.485262
MUR 48.994142
MVR 16.042942
MWK 1802.033573
MXN 21.059299
MYR 4.661582
MZN 66.516151
NAD 19.323598
NGN 1610.065038
NIO 38.240102
NOK 11.87639
NPR 141.536366
NZD 1.851357
OMR 0.400157
PAB 1.039231
PEN 3.869798
PGK 4.217908
PHP 60.22483
PKR 289.318415
PLN 4.265264
PYG 8104.902178
QAR 3.779622
RON 4.97593
RSD 116.945384
RUB 103.979056
RWF 1449.724762
SAR 3.907467
SBD 8.72628
SCR 14.839859
SDG 626.084302
SEK 11.515892
SGD 1.415931
SHP 0.824359
SLE 23.730894
SLL 21826.748579
SOS 593.946267
SRD 36.491208
STD 21544.126579
SVC 9.093646
SYP 2615.243949
SZL 19.331996
THB 35.567959
TJS 11.369057
TMT 3.653491
TND 3.313642
TOP 2.437843
TRY 36.679575
TTD 7.062172
TWD 34.078272
TZS 2520.147815
UAH 43.574521
UGX 3804.015392
USD 1.040881
UYU 46.258027
UZS 13416.52735
VES 53.814387
VND 26474.797679
VUV 123.575428
WST 2.875732
XAF 655.78726
XAG 0.034862
XAU 0.000395
XCD 2.813032
XDR 0.796794
XOF 655.78726
XPF 119.331742
YER 260.610446
ZAR 19.638138
ZMK 9369.173148
ZMW 28.760556
ZWL 335.163124
  • Goldpreis

    -4.3000

    2649.6

    -0.16%

  • EUR/USD

    -0.0014

    1.0412

    -0.13%

  • Euro STOXX 50

    -4.4200

    4857.86

    -0.09%

  • MDAX

    155.4800

    25705.25

    +0.6%

  • SDAX

    37.0400

    13565.88

    +0.27%

  • TecDAX

    13.9200

    3427.73

    +0.41%

  • DAX

    -35.9800

    19848.77

    -0.18%

Sicherheitskräfte in Syrien gehen gegen Assad-treue "Milizen" vor
Sicherheitskräfte in Syrien gehen gegen Assad-treue "Milizen" vor / Foto: Sameer Al-DOUMY - AFP

Sicherheitskräfte in Syrien gehen gegen Assad-treue "Milizen" vor

Im Westen Syriens sind Sicherheitskräfte der neuen Regierung Medienberichten zufolge gegen "Milizen" vorgegangen, die dem gestürzten Machthaber Baschar al-Assad die Treue halten. Bei den Kämpfen in der Provinz Tartus sei es gelungen, eine Reihe von Mitgliedern der "Milizen" zu "neutralisieren", meldete die Nachrichtenagentur Sana am Donnerstag. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete drei Tote aus den Reihen der Unterstützer der früheren Regierung. Tartus ist eine Hochburg der alawitischen Minderheit, der auch Assad angehört.

Textgröße:

Ziel des Einsatzes der neuen Regierung sei es gewesen, "die Sicherheit" in der Küstenregion wiederherzustellen, berichtete Sana weiter. Die Beobachtungsstelle erklärte, es habe mehrere Festnahmen im Zusammenhang mit tödlichen Kämpfen in der Ortschaft Chirbet al-Maasa vom Vortag gegeben.

Am Mittwochabend hatten die Aktivisten bereits 17 Tote infolge der Kämpfe in der Provinz Tartus gemeldet - drei Vertreter der ehemaligen Regierung und 14 Sicherheitskräfte der neuen Regierung. Demnach war es bei der versuchten Festnahme eines Offiziers der gestürzten Staatsführung zu den Zusammenstößen gekommen.

Die Sicherheitskräfte hätten versucht, den Offizier Mohammed Kandscho Hassan festzunehmen, der zu den Verantwortlichen für die Verbrechen im berüchtigten Saidnaja-Gefängnis gehöre. Er habe "Todesurteile und willkürliche Urteile gegen Tausende von Gefangenen verhängt", hieß es weiter.

Der neue syrische Innenminister Mohammed Abdel Rahman erklärte, es seien "14 Mitarbeiter des Innenministeriums getötet und zehn weitere verletzt worden", als sie in Tartus "in einen heimtückischen Hinterhalt von Überresten des verbrecherischen Regimes" gerieten, "während sie ihre Aufgaben zur Aufrechterhaltung der Sicherheit erfüllten".

Die Beobachtungsstelle hatte zuvor erklärt, dass am Mittwoch an mehreren Orten an der Küste und im Zentrum Syriens tausende Alawiten auf die Straße gegangen seien, nachdem ein Video aufgetaucht war, welches einen "Angriff von Kämpfern" auf einen wichtigen alawitischen Schrein in Syriens zweitgrößter Stadt Aleppo zeigt. Das Heiligtum wurde in Brand gesetzt.

Augenzeugen berichteten der Nachrichtenagentur AFP von Protesten in Tartus, Latakia und Dschableh an der Mittelmeerküste. Die Beobachtungsstelle meldete auch Proteste in der zentralen Stadt Homs. Dort sei ein Demonstrant getötet worden, als Sicherheitskräfte das Feuer eröffneten, um die Menschenmenge auseinander zu treiben, erklärte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman.

Aufnahmen aus Dschableh zeigten zahlreiche Menschen auf den Straßen. Viele skandieren Slogans, beispielsweise: "Alawiten, Sunniten, wir wollen Frieden".

Rahman sagte, das Datum des Videos sei unbekannt. Er betonte, es sei Anfang Dezember gefilmt worden, als die von der islamistischen Gruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS) angeführten Milizen die Kontrolle über wichtige Städte, darunter Aleppo, übernommen hatten, was schließlich zum Sturz Assads führte. AFP konnte das Filmmaterial und den Zeitpunkt der Aufnahme zunächst nicht unabhängig prüfen.

Die neuen syrischen Behörden erklärten indes, das Videomaterial sei "alt" und stamme "aus der Zeit der Befreiung" Aleppos unter der HTS-Miliz. Das Innenministerium erklärte, hinter dem Angriff steckten "unbekannte Gruppen" und die "Wiederveröffentlichung" des Videos diene dazu, "in dieser sensiblen Phase Unruhe in der syrischen Bevölkerung zu stiften".

Die Spannungen dauerten am Donnerstag an. In Latakia sah ein AFP-Korrespondent bewaffnete und zumeist vermummte Kämpfer, die inmitten des dichten Verkehrs in einem Wohngebiet in die Luft schossen. Einer der Bewaffneten schrie demnach, die Unterstützer Assads müssten "neutralisiert" werden.

Aus Homs meldete ein Augenzeuge "ein großes Aufgebot von HTS-Männern in einigen Stadtteilen, in denen es am Vortag zu Demonstrationen gekommen war". Seinen Angaben zufolge wurden Autos durchsucht, es herrsche "große Angst".

Assad hatte sich stets als Beschützer der Minderheiten im mehrheitlich sunnitischem Syrien dargestellt. Der Analyst Sam Heller von der Century Foundation sagte AFP, es gebe einen "gewissen Grad an Angst" in den alawitischen Gemeinden, die befürchten, "Bürger zweiter Klasse in einem politischen Projekt (...) zu werden, das mehrheitlich sunnitisch ist". Berichte über Angriffe würden ihr "Gefühl der Verwundbarkeit" verstärken.

Kämpfer unter Führung der HTS-Miliz hatten am 8. Dezember Damaskus erobert und die jahrzehntelange Herrschaft von Assad in Syrien beendet. Assad, dem Entführung, Folter und Ermordung von Andersdenkenden vorgeworfen werden, floh nach Russland.

Seit der Machtübernahme durch die HTS haben zahlreiche Delegationen aus dem Nahen Osten, Europa und den USA Damaskus besucht und versucht, Beziehungen zu der neuen Regierung aufzubauen.

Der Syrien-Koordinator der Bundesregierung, Tobias Lindner (Grüne), verwies im AFP-Interview auf Möglichkeiten für eine Lockerung der EU-Sanktionen. "Es gibt Dinge, die kann man sehr kurzfristig auch machen, etwa in Bezug auf die Energieversorgung im Land", sagte er. Im Gegenzug für derartige Lockerungen erwarte die Bundesregierung von der neuen syrischen Führung einen "inklusiven Regierungsansatz", "der alle Gruppen und Ethnien im Land berücksichtigt" und der "Respekt vor grundlegenden Menschenrechten, insbesondere Frauenrechten" beinhalte.

Am Donnerstag traf sich eine irakische Delegation mit den neuen Machthabern, um die "Sicherheitsbedürfnisse an der gemeinsamen Grenze" zu erörtern, wie irakische Staatsmedien berichteten. Der libanesische Außenminister Abdallah Bou Habib betonte indes in einem Telefonat mit seinem syrischen Amtskollegen, der Libanon hoffe auf "beste nachbarschaftliche Beziehungen".

(B.Hartmann--BBZ)