Berliner Boersenzeitung - Nach Flugzeugabsturz in Kasachstan: Mehrere Airlines sagen Flüge nach Russland ab

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Nach Flugzeugabsturz in Kasachstan: Mehrere Airlines sagen Flüge nach Russland ab
Nach Flugzeugabsturz in Kasachstan: Mehrere Airlines sagen Flüge nach Russland ab / Foto: Issa Tazhenbayev - AFP

Nach Flugzeugabsturz in Kasachstan: Mehrere Airlines sagen Flüge nach Russland ab

Mehrere Fluggesellschaften haben ihre Flüge nach Russland eingestellt, nachdem Experten erklärten, der Absturz einer aserbaidschanischen Passagiermaschine in Kasachstan mit vielen Toten könnte durch eine russische Flugabwehrrakete verursacht worden sein. Turkmenistan Airlines teilte am Samstag mit, dass Verbindungen zwischen der turkmenischen Hauptstadt Aschgabat und Moskau vom 30. Dezember bis zum 31. Januar annulliert worden seien.

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Flydubai gab bekannt, zwischen dem 27. Dezember und dem 3. Januar seine Flüge von Dubai in den Süden Russlands zu streichen. Auch die kasachische Gesellschaft Qazaq Air erklärte, ihre Flüge ins russische Jekaterinburg würden bis Ende Januar ausfallen.

Die israelische Fluggesellschaft El Al hatte bereits am Donnerstag angekündigt, ihre Flüge nach Russland aufgrund der Situation "im russischen Luftraum" für eine Woche abzusagen.

Bei dem Absturz der Maschine mit 67 Insassen nahe dem Ort Aktau in Kasachstan waren am Mittwoch 38 Menschen ums Leben gekommen. Die Maschine war ursprünglich auf dem Weg von der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku nach Grosny in Tschetschenien, flog dann aber Richtung Aktau, wo sie abstürzte und in Flammen aufging.

Mehrere westliche Experten stellten die Hypothese auf, dass eine russische Flugabwehrrakete das Flugzeug getroffen haben könnte. Es gebe "vorläufige Hinweise", welche die Vermutung nahelegen, "dass dieses Flugzeug von russischen Luftabwehrsystemen abgeschossen wurde", erklärte der Sprecher des Weißen Hauses, John Kirby, ohne genauere Angaben zu machen.

Aserbaidschan Airlines erklärte am Freitag, "physische und technische Einwirkung von außen" hätten den Crash verursacht.

Der Kreml lehnte eine Stellungnahme ab und betonte, dass die Ergebnisse der Untersuchungen der aserbaidschanischen und kasachischen Behörden abgewartet werden müssten.

Russische Behörden machten indes einen ukrainischen Drohnenangriff sowie dichten Nebel in Grosny, wo das Flugzeug eigentlich landen sollte, für das Unglück verantwortlich. Weshalb das Flugzeug nicht in der tschetschenischen Hauptstadt landen durfte, erklärte Moskau allerdings nicht.

Der aserbaidschanische Parlamentsabgeordnete Rasim Musabekow vom Ausschuss für internationale Beziehungen forderte Russland auf, sich zu entschuldigen. Moskau müsse den Vorfall "akzeptieren, die Schuldigen bestrafen, versprechen, dass so etwas nicht wieder vorkommt, sein Bedauern ausdrücken und sich zur Zahlung von Entschädigungen bereit erklären", sagte Musabekow AFP.

Offensichtlich sei es dem Flugzeug nicht erlaubt worden, in Grosny oder auf einem nahe gelegenen russischen Flughafen zu landen. Stattdessen sei es "weit weg" über das Kaspische Meer nach Kasachstan geschickt worden, um "ein Verbrechen zu vertuschen", sagte der Abgeordnete.

Der kasachische Präsident Kassym-Schomart Tokajew lobte am Samstag mit Blick auf die 29 Überlebenden die Arbeit der Rettungskräfte an der Absturzstelle in seinem Land. "Wir konnten viel schlimmere Folgen verhindern und viele Leben retten", sagte er nach Angaben der kasachischen Präsidentschaft.

(F.Schuster--BBZ)