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Bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind am Freitag nach Angaben des Zivilschutzes in dem Palästinensergebiet dutzende Menschen getötet worden. Es seien "fast 30 Tote", unter ihnen Kinder und Frauen, geborgen worden, sagte der Sprecher der Zivilschutzbehörde, Mahmud Bassal. Israel meldete derweil neuen Beschuss aus dem Gazastreifen. Die Hamas kündigte an, dass die indirekten Verhandlungen mit Israel über eine Waffenruhe noch am Freitag wieder aufgenommen werden sollten.
Laut der von der Hamas kontrollierten Zivilschutzbehörde wurden bei den israelischen Angriffen im gesamten Gazastreifen außerdem fast 150 Menschen verletzt. Es sei aufgrund der "andauernden israelischen Bombardierung" ein "harter Tag" für die Einwohner des Küstenstreifens, sagte Bassal.
Die israelische Armee erklärte zu ihrem Vorgehen im Gazastreifen, sie habe binnen 24 Stunden "rund 40 Treffpunkte" sowie "Kommandozentren" der Hamas ins Visier genommen. Mehrere der Ziele befänden sich in Gebäuden, die zuvor als Schulen gedient hätten. Zivilschutzsprecher Bassal wies die israelischen Angaben zu Hamas-Kämpfern in den angegriffenen Gebäuden zurück.
Derweil wurde Israel nach Armeeangaben am Freitag erneut aus dem Gazastreifen beschossen. Drei Geschosse seien aus Norden dem Palästinensergebiets in Richtung des israelischen Territoriums abgefeuert worden. Die Armee erklärte, eines der Geschosse sei in der Nähe des Kibbuz Nir Am eingeschlagen, das zweite in einem unbewohnten Gebiet. Berichte über Verletzte gab es demnach nicht.
Seit der vergangenen Woche meldete Israel bereits mehrfach Raketenbeschuss aus dem Norden des Gazastreifens. Verteidigungsminister Israel Katz hatte am Mittwoch gedroht, die Angriffe auf das Palästinensergebiet zu intensivieren, falls die radikalislamische Hamas weiterhin auf Israel ziele.
Die israelische Armee fing am Freitag zudem nach eigenen Angaben eine Rakete und eine Drohne aus dem Jemen ab. Die mit dem Iran verbündete Huthi-Miliz bekannte sich zu diesen Angriffen.
Der Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen dauert mittlerweile seit knapp 15 Monaten an. Ausgelöst worden war er am 7. Oktober 2023 durch einen brutalen Angriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation auf Israel, bei dem israelischen Angaben zufolge 1208 Menschen getötet wurden.
Seitdem geht die israelische Armee massiv gegen Ziele im Gazastreifen vor. Laut dem von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministerium wurden mehr als 45.650 Palästinenser getötet. Die Zahlen können nicht unabhängig überprüft werden.
Noch am Freitag sollten nach Angaben der Hamas die indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas über eine Waffenruhe im Gazastreifen wieder aufgenommen werden. Die Verhandlungen sollten in der katarischen Hauptstadt Doha geführt werden, erklärte die Hamas. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte die Unterhändler seines Landes nach Angaben seines Büros vom Donnerstag autorisiert, die Gespräche über eine Vereinbarung zur Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln fortzusetzen.
Die internationalen Vermittler Katar, Ägypten und die USA hatten sich in den vergangenen Monaten vergeblich darum bemüht, eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und eine Freilassung der noch im Gazastreifen festgehaltenen israelischen Geiseln zu erreichen. Zuletzt warfen sich Israel und die Hamas gegenseitig vor, den Abschluss einer Vereinbarung zu verzögern. Einer der Hauptstreitpunkte ist die Frage einer dauerhaften Waffenruhe.
Im Zuge einer einwöchigen Feuerpause im November 2023 waren 105 Geiseln im Gegenzug für 240 in Israel inhaftierte Palästinenser freigekommen.
(B.Hartmann--BBZ)