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Der scheidende US-Präsident Joe Biden wie auch sein designierter Nachfolger Donald Trump haben mit großer Freude auf die zwischen Israel und der Hamas erzielte Vereinbarung über eine Feuerpause im Gaza-Krieg und die Freilassung der Geiseln reagiert. Biden zeigte sich am Mittwoch "begeistert" und erklärte, die Einigung sei aufgrund der "hartnäckigen und gewissenhaften" Arbeit der US-Diplomatie zustande gekommen. Zugleich betonte Biden, mit Trump habe er dabei als "ein Team" zusammengewirkt.
Trump reklamierte unterdessen das Abkommen als seinen Erfolg. "Diese epische Waffenruhe-Vereinbarung konnte nur als Ergebnis unseres historischen Siegs im November zustande kommen", schrieb Trump in seinem Onlinedienst Truth Social unter Bezug auf seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl.
Die scheidende Biden-Regierung hatte in den vergangenen Wochen ihre Bemühungen um ein Abkommen in dem seit mehr als 15 Monaten andauernden Gaza-Krieg erheblich verstärkt.
Aber auch Trump schaltete sich in die Anstrengungen ein. Er drohte der Hamas, im Nahen Osten werde "die Hölle losbrechen", sollte sie die Geiseln nicht vor seinem Amtsantritt freilassen. Trump entsandte aber seinen Nahost-Sonderbeauftragten Steve Witkoff zu den Verhandlungen, in denen die USA, Ägypten und Katar als Vermittler wirkten.
Am Mittwoch erklärte Biden, der am kommenden Montag von Trump im Amt abgelöst wird, zu der erzielten Vereinbarung, sie werde die Kämpfe im Gazastreifen stoppen, "stark benötigte humanitäre Hilfe für palästinensische Zivilisten anschwellen lassen und die Geiseln nach mehr als 15 Monaten Gefangenschaft mit ihren Familien vereinen".
Nach Bidens Angaben sieht die Vereinbarung eine erste Phase von sechs Wochen vor, in der eine "volle und komplette Feuerpause" gelten, sich die israelische Armee aus den bevölkerten Gebieten des Gazastreifens zurückziehen und "eine Zahl von Geiseln" freikommen solle. In dieser Zeit werde Israel über die "notwendigen Vorkehrungen" für die zweite Phase verhandeln, die ein "permanentes Kriegsende" vorsehe.
Trump warnte seinerseits, er werde es nicht zulassen, dass der Gazastreifen jemals wieder zu einem "terroristischen Zufluchtsort" werde. Um dies zu verhindern, werde er "eng mit Israel und unseren Verbündeten zusammenarbeiten".
(S.G.Stein--BBZ)