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Der umstrittene rechtsgerichtete japanische Politiker Shintaro Ishihara ist tot. Der frühere Gouverneur von Tokio starb im Alter von 89 Jahren, wie seine Familie am Dienstag mitteilte. In seinen vier Amtszeiten als Gouverneur hatte er insbesondere mit Äußerungen zum Thema Homosexualität sowie zu historischen Ereignissen für Empörung im In- und Ausland gesorgt.
Der 1932 in der Hafenstadt Kobe geborene Ishihara wurde bereits im Alter von 23 Jahren mit seinem Roman "Season of the Sun" berühmt. Darin schildert er das Leben von Jugendlichen aus angesehenen Familien, die die unmoralischen Vergnügungen der Unterwelt erkunden.
Als Mitglied der Liberaldemokratischen Partei wurde er 1968 zum ersten Mal in das Parlament gewählt. 1995 zog er sich aus der nationalen Politik zurück und wurde vier Jahre später Gouverneur von Tokio.
Der langjährige Politiker war sowohl in Japan als auch im Ausland umstritten: Mit der Äußerung, dass Homosexuellen etwas "fehle", "wahrscheinlich etwas, was mit den Genen zu tun hat", sorgte er 2010 für Empörung. Er machte sich auch über Menschen mit chinesischen und koreanischen Wurzeln in Japan lustig und leugnete das Massaker von Nanjing.
Den größten Skandal seiner Karriere verzeichnete er 2012, als er den Kauf einer umstrittenen chinesischen Inselgruppe ankündigte, um Japans "Souveränität" über das Gebiet sichern. Das Vorhaben löste eine schwere außenpolitische Krise mit China aus. Peking schickte wiederholt Schiffe in die Gewässer, um seinen Besitzanspruch geltend zu machen.
(G.Gruner--BBZ)