Berliner Boersenzeitung - USA greifen erstmals unter Trump Huthis im Jemen an - Miliz meldet über 30 Tote

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USA greifen erstmals unter Trump Huthis im Jemen an - Miliz meldet über 30 Tote
USA greifen erstmals unter Trump Huthis im Jemen an - Miliz meldet über 30 Tote / Foto: Mohammed HUWAIS - AFP

USA greifen erstmals unter Trump Huthis im Jemen an - Miliz meldet über 30 Tote

Erstmals seit dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump haben die USA Angriffe auf die Huthi-Miliz im Jemen geflogen. Es sei eine "entscheidende und starke Militäraktion" eingeleitet worden, um die Angriffe der vom Iran unterstützten Miliz auf Schiffe im Roten Meer zu beenden, verkündete Trump in der Nacht zum Sonntag. Nach Angaben der Huthis dabei wurden mehr als 30 Menschen getötet. Der Iran kritisierte die Angriffe scharf.

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Die Huthi-Miliz hatte seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 immer wieder Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden sowie Ziele in Israel mit Drohnen und Raketen angegriffen - eigenen Angaben zufolge "aus Solidarität" mit den Palästinensern im Gazastreifen. Nach einer Unterbrechung seit Beginn der Waffenruhe im Gazastreifen im Januar drohte die Miliz am Dienstag mit neuen Angriffen auf israelische Schiffe, auch im Arabischen Meer und in der Straße von Baba al-Mandab.

Trump kündigte daraufhin in seinem Onlinedienst Truth Social an, "überwältigende tödliche Gewalt" anzuwenden, um ein Ende der Angriffe zu erreichen. "An alle Huthi-Terroristen, eure Zeit ist abgelaufen, eure Attacken müssen ab heute aufhören", schrieb er. Geschehe dies nicht, werde "die Hölle losbrechen".

Ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP hörte in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa in der Nacht drei Explosionen und sah große Rauchwolken aufsteigen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums der Huthis wurden bei den Angriffen in Sanaa und in anderen Regionen des Jemen mindestens 31 Menschen getötet und mehr als hundert weitere verletzt, "die meisten von ihnen Kinder und Frauen".

Trump drohte auch dem Iran: Er forderte Teheran auf, die Unterstützung für die Huthi-Miliz sofort einzustellen. Anderenfalls würden die USA Teheran "vollständig zur Rechenschaft ziehen" - "und wir werden dabei nicht nett sein", warnte der US-Präsident.

Die Huthi-Miliz sprach von einer "amerikanisch-britischen Aggression" und drohte mit Vergeltung. Die Angriffe würden "nicht unbeantwortet bleiben", kündigte sie in ihrem Fernsehsender Al-Masirah an. Die Huthi-Kämpfer seien bestens darauf vorbereitet, "einer Eskalation mit Eskalation zu begegnen".

Der Iran verurteilte die "barbarischen Luftangriffe der USA". Außenminister Abbas Araghtschi schrieb im Onlinedienst X, die USA hätten "kein Recht", die Außenpolitik Teherans vorzugeben. Der Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden, Hossein Salami, erklärte, der Iran wolle keinen Krieg führen - im Falle einer Bedrohung werde er aber "angemessen" und "entschieden" reagieren.

Das für den Nahen Osten zuständige US-Militärkommando Centcom sprach von "Präzisionsangriffen" mit dem Ziel, "amerikanische Interessen zu verteidigen, Feinde abzuschrecken und die Freiheit der Schifffahrt wiederherzustellen". Großbritannien gab zunächst keine Stellungnahme ab. Unter Trumps Vorgänger Joe Biden hatten die USA und Großbritannien wiederholt Ziele der Huthis angegriffen.

Nach Angaben aus Moskau hatte US-Außenminister Marc Rubio seinen russischen Kollegen Sergej Lawrow vorab in einem Telefonat über die Angriffe auf die Huthis informiert. Lawrow habe daraufhin ein "sofortiges Ende Gewaltanwendung" gefordert und einen "politischen Dialog" angeregt, "um eine Lösung zu finden, die weiteres Blutvergießen verhindert", erklärte das russische Außenministerium.

Die Huthi-Miliz kontrolliert große Teile des Jemen einschließlich der Hauptstadt Sanaa. Wie die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas und die libanesische Hisbollah-Miliz gehören die Huthis zu der vom Iran angeführten und gegen Israel und die USA gerichteten "Achse des Widerstands". Russland, das mit dem Iran verbündet ist, hatte die Angriffe der USA und Großbritanniens auf die Huthis im vergangenen Jahr immer wieder kritisiert.

(S.G.Stein--BBZ)