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Iran, Russland und China haben im Indischen Ozean ein gemeinsames Militärmanöver begonnen. Eine Übung am Freitag diente nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Irna der Abwehr eines hypothetischen Piratenangriffs auf Handelsschiffe. Der iranische Armeesprecher Mustafa Tadscheddini erklärte, Marine- und Fliegereinheiten der drei Länder hätten im Rahmen der Übung zwei "von Piraten in internationalen Gewässern entführte" Handelsschiffe befreit.
In der Region kommt es immer wieder zu Attacken dieser Art. Im Herbst hatten somalische Piraten innerhalb von zwei Wochen zwei Mal versucht, im Golf von Aden iranische Öltanker in ihre Gewalt zu bringen.
Im November versuchten Piraten, einen auf dem Weg zur Meerenge Bab el-Mandeb befindlichen Öltanker einzunehmen. Das iranische Militär feuerte nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna daraufhin Warnschüsse ab. Im Oktober hatte es einen ähnlichen Vorfall gegeben. Nach Angaben der iranischen Marine wurde dieser Piratenangriff von einem iranischen Kriegsschiff abgewehrt.
Die Meerenge von Bab el-Mandeb wird von zahlreichen Öltankern genutzt, die anschließend durch den Suez-Kanal nach Europa fahren. An den aktuellen, dreitägigen Manövern, die sich auf eine Fläche von 17.000 Quadratkilometern erstrecken, sind elf Einheiten der iranischen Marine, drei Einheiten der Marine der iranischen Revolutionsgarden, drei Einheiten aus Russland und zwei Einheiten aus China beteiligt.
Die Manöver sollten dazu dienen, die Fähigkeit zum "Kampf" zu verbessern, die Verbindungen zwischen den Marine-Einheiten zu stärken, die gemeinsame Sicherheit zu gewährleisten und die Bekämpfung des maritimen "Terrorismus" zu verbessern, erklärte Tadscheddini. Der iranische Präsident Ebrahim Raisi hatte am Mittwoch bei einem Besuch in Moskau seine Entschlossenheit geäußert, die Beziehungen zu Russland zu verstärken.
Die Militärübungen finden zeitgleich zur aktuellen Verhandlungsrunde über die Wiederbelebung des internationalen Atomabkommens mit dem Iran in Wien statt. China und Russland waren an der Aushandlung des Abkommens 2015 beteiligt gewesen.
(G.Gruner--BBZ)