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Trotz einer drohenden Eskalation im Ukraine-Konflikt will Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro seinen Besuch in Moskau am Dienstag wie geplant antreten. Wie der Staatschef am Samstag (Ortszeit) mitteilte, soll das Treffen zur Förderung der bilateralen Handelsbeziehungen beider Länder wie angekündigt stattfinden. Mehreren Analysten zufolge hatte Washington Druck auf Bolsonaro ausgeübt, den Besuch abzusagen. Die USA befürchten, das Treffen könne als Zeichen der Unterstützung Moskaus verstanden werden könnte.
"Ich wurde vom Präsidenten (Wladimir) Putin eingeladen", sagte der brasilianische Staatschef der Nachrichtenseite Uol. Seine Reise nach Moskau von Dienstag bis Donnerstag werde er wie angekündigt antreten. "Wir bitten Gott um Weltfrieden zu unser aller Wohl", fügte er hinzu.
Brasilien sei "zum großen Teil von Düngemitteln aus Russland abhängig", führte Bolsonaro weiter aus. Düngemittel machen etwa 60 Prozent der russischen Exporte aus und sind für den weltweit großen Agrarproduzenten und -exporteur Brasilien von entscheidender Bedeutung.
Seine Delegation umfasse auch "eine Gruppe von Ministern, um andere Themen zu besprechen, die für unsere Länder von Interesse sind, wie Energie, Verteidigung und Landwirtschaft", sagte Bolsonaro. Brasilien spreche sich im Ukraine-Konflikt weiterhin für den "Dialog" aus.
Russland hat in den vergangenen Wochen nach westlichen Angaben mehr als 100.000 Soldaten an der ukrainischen Grenze zusammengezogen. Der Truppenaufmarsch sowie russische Militärübungen im benachbarten Belarus und im Schwarzen Meer schüren im Westen die Furcht vor einem Einmarsch in die Ukraine. Moskau weist jegliche Angriffspläne zurück und wirft zugleich Kiew und der Nato "Provokationen" vor.
(T.Renner--BBZ)