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Angesichts der Furcht vor einem bevorstehenden russischen Einmarsch in die Ukraine schließen die USA vorläufig ihre Botschaft in der Hauptstadt Kiew. Die Botschaftsaktivitäten würden "vorübergehend" in die westukrainische Stadt Lwiw verlegt, die rund 70 Kilometer von der Grenze zu Polen entfernt liegt, erklärte US-Außenminister Antony Blinken am Montag. Er begründete den Schritt mit der "dramatischen Beschleunigung" des russischen Truppenaufmarsches an der Grenze zur Ukraine.
"Ich habe keine höhere Priorität als die Sicherheit von Amerikanern in aller Welt, und das umfasst natürlich unsere Kollegen, die auf unseren Posten im Ausland dienen", erklärte Blinken. Er betonte, die Botschaft werde weiter im Austausch mit der ukrainischen Regierung stehen. Der Außenminister rief zudem erneut alle US-Bürger auf, das Land umgehend zu verlassen.
Vor der Botschaft in Kiew sagte ein ukrainischer Sicherheitsmann gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, alle US-Vertreter hätten das Gebäude verlassen, das nun geschlossen sei. Eine US-Fahne war nicht zu sehen. Die USA hatten zuletzt bereits die Zahl ihrer Mitarbeiter in der Botschaft in Kiew deutlich reduziert.
Angesichts eines zunehmenden russischen Truppenaufmarsches nahe der ukrainischen Grenze stellt sich der Westen verstärkt auf einen Einmarsch Russlands in das Nachbarland ein. Das US-Verteidigungsministerium erklärte am Montag, auch am Wochenende sei die Zahl der russischen Soldaten an der Grenze zum Nachbarland angewachsen.
(P.Werner--BBZ)