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Mit einem echten Coup haben die Basketballer des FC Bayern bei der nervenaufreibenden Premiere im SAP Garden eine neue Zeitrechnung eingeläutet. Im Eröffnungsspiel schlug das Team von Weltmeistertrainer Gordon Herbert Real Madrid am Donnerstag zum Start in die EuroLeague 97:89 (52:51). Vor 11.500 Zuschauern gelang in der ausverkauften Hightech-Arena im Münchner Olympiapark gegen das Starensemble beim Krimi ein erster Schritt Richtung Play-offs, erklärtes Ziel des deutschen Double-Gewinners.
Die Bayern hatten dem "Grand Opening" lange entgegengefiebert. Sechs Tage nach den Eishockeyprofis von Red Bull München durften auch die Basketballer zum ersten Mal in der Halle ran, die EuroLeague schickte einen namhaften Gegner. Mit dabei auch Serge Ibaka, der in der vergangenen Saison mit den Münchnern Meisterschaft und Pokalsieg gefeiert hatte.
Bei der Premiere war reichlich Prominenz anwesend. Aus dem Fußball kam DFB-Kapitän Joshua Kimmich mit seinem Bayern- und Nationalmannschaftskollegen Serge Gnabry, aus dem Basketball war unter anderem der neue Bundestrainer Alex Mumbru in der Halle. Nach Schwierigkeiten mit dem Tribünensystem wegen "baulicher Verzögerungen und technischer Probleme", wie die Bayern mitteilten, wurde zum offiziellen Startschuss ein überdimensionaler pink leuchtender Basketball von der Decke heruntergelassen, Klub-Präsident Herbert Hainer, Ehrenpräsident Uli Hoeneß und Marko Pesic, Geschäftsführer der Basketball-Abteilung, nahmen ihn in Empfang.
Kapitän Vladimir Lucic machte die ersten Punkte für den Gastgeber in der Multifunktionshalle, Heimstätte in der EuroLeague und bei anderen Highlightspielen. Es entwickelte sich ein Schlagabtausch auf Augenhöhe, erst in der zweiten Hälfte veränderte sich das Bild. Die Königlichen dominierten zunächst, doch München um den bärenstarken Weltmeister Johannes Voigtmann (19 Punkte) sowie Topscorer Shabazz Napier (25) kam wieder ran (75:75/33. Minute) und drehte unter dem Jubel der Fans das Spiel. In der heißen Schlussphase behielten die Bayern die Nerven.
Zuvor hatte Alba Berlin den Titelverteidiger lange geärgert, aber die Überraschung verpasst. Der deutsche Vizemeister musste sich Panathinaikos Athen am 1. Spieltag nach einer starken Vorstellung 77:87 (36:45) geschlagen geben. Erst 56 Sekunden vor dem Ende, als Final-Four-MVP Kostas Sloukas an der Freiwurflinie zum 87:77 für Athen traf, war das Spiel verloren. Topwerfer der Gastgeber war Will McDowell-White (13 Punkte), die Griechen konnten sich besonders auf Kendrick Nunn (16) und Mathias Lessort (14) verlassen.
Alba hatte in der abgelaufenen Saison der Königsklasse als Letzter der Hauptrunde klar die Play-offs verpasst. Panathinaikos war Ende Mai in Berlin durch einen Finalsieg beim Final Four über Real zum fünften Mal EuroLeague-Sieger geworden.
(K.Müller--BBZ)