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Aus der Traum! Deutschlands Handballerinnen haben auch ihre letzte theoretische Minimalchance auf das EM-Halbfinale verspielt. Die Mannschaft von Bundestrainer Markus Gaugisch verlor ihr vorletztes Hauptrundenspiel gegen den Olympiasieger und Titelverteidiger Norwegen mit 27:32 (13:19) und kassierte die dritte Turnierniederlage.
Erst nach der Pause startete das deutsche Team auf seiner "Mission Impossible" eine Aufholjagd - allerdings zu spät. Vor 2677 Zuschauern in der Wiener Stadthalle brachte der Turnierfavorit, der dem deutschen Team anfangs klar die Grenzen aufgezeigt hatte, seine Führung über die Zeit. Beste deutsche Werferinnen waren am Ende Spielmacherin Alina Grijseels, Linksaußen Alexia Hauf, Annika Lott und Viola Leuchter mit je vier Toren.
Vor dem abschließenden Gruppenspiel gegen Slowenien am Mittwoch (15.30 Uhr/Sportdeutschland.TV) steht Deutschland in der Hauptrundengruppe 2 bei 2:6 Punkten. Schon gegen die Niederlande (22:29) und Dänemark (22:30) hatte das deutsche Team deutlich verloren, so dass auch das Spiel um Platz fünf nur noch theoretisch möglich ist.
"Es sind zwei wichtige Spiele", hatte DHB-Sportvorstand Ingo Meckes die Mannschaft eingeschworen und eine klare Marschroute für die EM-Zielgeraden ausgegeben. Zum einen habe man gegen Norwegen "noch die Chance, einen Großen zu ärgern. Zum anderen wollen wir unter Beweis stellen, dass wir eine Top-Acht-Nation weiterhin sind, in dem wir Slowenien schlagen."
Für Teil eins des Unternehmens baute Gaugisch seine Startformation auf drei Positionen um. Neben der krankheitsbedingt fehlenden Linksaußen Antje Döll verzichtete der Bundestrainer zunächst auf Kapitänin Emily Bölk, im Tor begann Sarah Wachter anstelle von Katharina Filter - Erfolg brachten die Maßnahmen allerdings keinen. Schon nach neun Minuten nahm Gaugisch die erste Auszeit, das DHB-Team lag mit 2:6 hinten. "Ey Leute", rief der Coach seinen Spielerinnen zu, "kommt, reißt euch am Riemen. Das funktioniert, aber ihr müsst einfach euer Zeug machen!"
Dies gelang auch in der Folge viel zu selten. Zwar verbesserte sich das Angriffsspiel durch die Hereinnahme von Bölk, in der Abwehr agierte die deutsche Mannschaft aber weiterhin viel zu nachlässig. Immer wieder kamen die Norwegerinnen zu freien Abschlüssen. Mit dem Pausenpfiff gelang Viola Leuchter mit einem direkt verwandelten Freiwurf immerhin noch ein kleiner Lichtblick.
Als Mutmacher für Durchgang zwei taugte aber auch das zunächst nicht. Mit Fehlwürfen und leichten Ballverlusten machte sich das deutsche Team das Leben weiter selbst schwer. Erst in der Schlussviertelstunde, als alles verloren schien und die Abwehr und auch Torhüterin Katharina Filter immer besser in die Partie fanden, startete Deutschland seine Aufholjagd, verkürzte von 19:26 sogar bis auf 26:29. Doch es war zu spät.
(A.Berg--BBZ)