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Fußball-Zweitligist Hamburger SV hat sich für ein Umdenken bei der Verteilung der Medienerlöse im Profifußball ausgesprochen und mehr Geld für Vereine gefordert, die eine höhere Aufmerksamkeit generieren. "In keiner anderen europäischen Topliga werden Themen wie Stadionauslastung, Aboabschlüsse, Markenreichweite oder die Beteiligung an abendlichen Topspielen so wenig Rechnung getragen wie in Deutschland", bemängelte HSV-Finanzchef Eric Huwer im Interview mit der Süddeutschen Zeitung.
Huwer stellte klar, sportlicher Erfolg müsse "weiterhin stark berücksichtigt und honoriert werden". Erfolg sei aber nicht nur Ergebnis dessen, was auf dem Rasen passiert: "Wir haben in Deutschland eine einmalige Fankultur mit mitunter gewaltigen Stadionkulissen, für die wir im Ausland regelrecht beneidet werden." Die dadurch entstehenden TV-Bilder seien "ein wirtschaftlicher Wert, zu dem Klubs unterschiedlich viel beitragen. Und hier sollten wir eine bessere, gerechtere Balance bei der Ausschüttung der TV-Gelder finden", sagte er.
In anderen europäischen Top-Nationen wie England oder Italien seien "20 Prozent für den Faktor Aufmerksamkeit völlig normal", sagte Huwer. In Deutschland wird das Interesse als Faktor seit der letzten Verteilung erstmals berücksichtigt, allerdings werden danach aktuell nur drei Prozent der Fernsehgelder ausgezahlt.
Laut Huwer wäre mittelfristig eine Annäherung an die Werte der anderen Ligen erstrebenswert. "Gegenwärtig hielte ich eine Anhebung auf zehn bis 15 Prozent für einen fairen Kompromiss", meinte er.
(A.Lehmann--BBZ)