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Angesichts eines stockenden Ausbaus der erneuerbaren Energien erwägt Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) Staatsgarantien für die Wind- oder Solarbranche. Denkbar seien Produktions- oder Abnahmegarantien, sagte er am Montag nach einem Branchengipfel und griff damit einen Vorschlag aus der Runde auf, "den wir bewerten werden". Knackpunkt sind die langen Genehmigungsverfahren - sie bremsen den Ausbau aus. "Der Markt ist sehr verunsichert", sagte Habeck.
China hat die traditionellen Industriestaaten für die unzureichenden Ergebnisse der Weltklimakonferenz in Scharm el-Scheich verantwortlich gemacht. Die Industrieländer hätten "noch nicht ihre Verpflichtung erfüllt, jedes Jahr 100 Milliarden Dollar an Klimafinanzierung an Entwicklungsländer" zu zahlen, hob die chinesische Außenamtssprecherin Mao Ning am Montag in Peking hervor. Die Bundesregierung bekräftigte derweil am Montag ihre Forderung, dass die große Wirtschaftsmacht China sich nun auch an der Klimafinanzierung beteiligen müsse.
Dem Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) zufolge ist es möglich, bis zum Jahr 2030 mehr als die Hälfte der Wärme in Deutschland mit Wind, Sonne oder Geothermie zu erzeugen. Das im Koalitionsvertrag der Bundesregierung verankerte Ziel von 50 Prozent bis dahin sei "ambitioniert, aber möglich und nötig", erklärte BEE-Präsidentin Simone Peter am Montag in Berlin. Der Verband stellte sein "Wärmeszenario 2045" vor, in dem er entwirft, wie erneuerbare Wärme zukünftig erzeugt werden könnte.
Nach mühsamen Verhandlungen ist die UN-Klimakonferenz in Scharm el-Scheich mit einem Kompromiss zu Ende gegangen, der zumindest ein Zurückfallen hinter frühere Vereinbarungen verhindert. Der wichtigste Erfolg in der mit anderthalbtägiger Verspätung beschlossenen Abschlusserklärung ist die Weichenstellung für einen Fonds zum Ausgleich klimabedingter Schäden, in puncto Klimaschutz-Anstrengungen wurde allerdings kaum nachgelegt. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) machte deutlich: "Beim Ergebnis liegen Hoffnung und Frustration nahe beieinander."
Nach der UN-Klimakonferenz in Scharm el-Scheich hat Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) verstärkte Anstrengungen bei der Forschung im Bereich Klimaschutz angemahnt. Die Weltklimakonferenz habe erneut deutlich gemacht, dass die Bewältigung des Klimawandels eine Menschheitsaufgabe sei, sagte Stark-Watzinger am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP in Berlin. "Es werden zusätzliche Anstrengungen nötig sein, um das 1,5-Grad-Ziel noch zu erreichen. Dabei werden Forschung und Innovation eine wesentliche Rolle spielen."
Die UN-Klimakonferenz in Scharm el-Scheich hat den Aufbau eines Fonds zum Ausgleich für klimabedingte Schäden beschlossen. Vorgesehen ist der Sonntagmorgen getroffenen Entscheidung zufolge zunächst die Einsetzung einer Übergangs-Kommission, die Empfehlungen dazu erarbeiten soll. Darüber soll dann auf der nächsten UN-Klimakonferenz Ende 2023 in Dubai beraten werden.
Nach langem Ringen hat es auf der UN-Klimakonferenz in Scharm el-Scheich nach EU-Angaben eine Verständigung beim Thema klimabedingte Schäden gegeben. "Wir haben eine Einigung gefunden", hieß es am Samstagnachmittag aus der EU-Delegation. Dabei geht es um die Einrichtung eines Fonds zum Ausgleich klimabedingter Schäden, worauf die Entwicklungsländer lange gedrängt haben.
Die UN-Klimakonferenz im ägyptischen Scharm el-Scheich, die eigentlich am Freitag hätte enden sollen, soll nun am Samstag zum Abschluss kommen. Da zentrale Fragen nicht innerhalb des regulären Zeitplans geklärt werden konnten, verlängerte die ägyptische Präsidentschaft die Beratungen um einen Tag. Ob dies dann ausreichen würde, blieb jedoch zunächst ungewiss.
Mit einem dramatischen Appell hat sich UN-Generalsekretär António Guterres an die Delegierten der UN-Klimakonferenz gewandt. "Beim 1,5-Grad-Ziel geht es nicht einfach um ein Ziel, es geht um das Überleben von Menschen", sagte Guterres, der am Donnerstag vom G20-Gipfel in Bali nach Scharm el-Scheich kam. Dabei stellte er sich hinter die Forderungen nach einem Ausgleich für klimabedingte Schäden.
Brasiliens gewählter Präsident Luiz Inacio Lula da Silva hat sich auf der UN-Klimakonferenz hinter die Forderungen nach einem Fonds zum Ausgleich für klimabedingte Schäden gestellt. "Wir brauchen dringend Finanzmechanismen, um die Verluste und Schäden aufzufangen, die durch den Klimawandel verursacht werden", sagte Lula am Mittwochnachmittag in Scharm el-Scheich. Das Thema ist auf der Konferenz heftig umstritten.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat auf der UN-Klimakonferenz nachdrücklich dazu gemahnt, Klimaschutz und den Schutz der Biodiversität gemeinsam zu betrachten. "Die drei planetaren Krisen von Verschmutzung, Artenaussterben und Klimawandel hängen miteinander zusammen und müssen deshalb zusammen gedacht und gelöst werden", sagte Lemke am Mittwoch im ägyptischen Scharm el-Scheich. Sie warb für mehr natürlichen Klimaschutz wie der Stärkung von CO2-Speichern.
Der gewählte brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva will die UN-Klimakonferenz 2025 in die Amazonas-Region holen. "Wir werden mit dem UN-Generalsekretär sprechen und beantragen, dass die COP 2025 in Brasilien abgehalten wird", sagte Lula am Mittwoch bei einem ersten öffentlichen Auftritt auf der derzeit tagenden Klimakonferenz im ägyptischen Scharm el-Scheich. In Brasilien wiederum müsse die Konferenz "in der Amazonas-Region stattfinden".
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat vor ihrer Abreise zur UN-Klimakonferenz in Ägypten die Bedeutung des Treffens hervorgehoben. "Die Weltklimakonferenz ist das einzige globale Forum, das wir auf unserem Planeten haben, um gemeinsam Antworten auf die Klimakrise zu vereinbaren", erklärte sie am Mittwochmorgen. "Es geht um die Freiheit zukünftiger Generationen. Denn sie sind es, die die Folgen unserer Untätigkeit zu spüren bekommen, wenn wir jetzt nicht handeln."
Das französische Energieunternehmen EDF will 2024 in Penly am Ärmelkanal mit den Bauarbeiten für neue Atomreaktoren beginnen. Konkret gehe es um zunächst zwei von bis zu 14 neuen Druckwasserreaktoren (EPR), sagte am Dienstag der zuständige Direktor Gabriel Oblin. "Wenn die politischen Entscheidungen zügig fallen, können wir Mitte 2024 dort mit den vorbereitenden Bauarbeiten beginnen."
Auf der UN-Klimakonferenz im ägyptischen Scharm el-Scheich sind zum Auftakt der Verhandlungen auf Ministerebene noch viele Fragen ungeklärt. Das betrifft sowohl die Klimafinanzierung und hier besonders den Umgang mit klimabedingten Schäden als auch zusätzliche Anstrengungen zur Senkung der Treibhausgasemissionen, wie am Dienstag bei den Verhandlungen deutlich wurde. Die EU stellte eine Verschärfung ihres Emissionsziels bis 2030 in Aussicht, allerdings nur um zwei Prozentpunkte auf 57 Prozent.
Klimaaktivisten der Gruppe "Letzte Generation" haben am Dienstag im Wiener Leopold Museum eine ölige schwarze Flüssigkeit auf ein Gemälde des österreichischen Malers Gustav Klimt geschüttet. Klimts Gemälde "Tod und Leben" sei verglast gewesen, sagte Museumssprecher Klaus Pokorny der Nachrichtenagentur AFP. Restauratoren prüften derzeit, ob es dennoch beschädigt worden sei.
Nach den Protestaktionen von Klimademonstranten in Kunstmuseen zieht Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) härtere Strafen für Angriffe auf Kulturgüter in Betracht. Sein Ministerium werde genau beobachten, wie die Justiz mit diesen Angriffen auf Kulturschätze umgehe, sagte Buschmann der "Bild am Sonntag". Wenn der zu dem Ergebnis komme, "dass der rechtliche Rahmen nicht ausreicht", werde er handeln, kündigte er an.
Eine Raumfahrtdrohne der US-Armee ist nach fast zweieinhalb Jahren im All wieder zur Erde zurückgekehrt. Das unbemannte Raumfahrzeug X-37B sei am Samstag am US-Weltraumbahnhof Kennedy Space Center gelandet, teilte das US-Unternehmen Boeing mit. Die Drohne, die erstmals 2010 ins All gestartet war, hat nun insgesamt mehr als zehn Jahre im Weltraum verbracht und während sechs Missionen mehr als 1,3 Milliarden Meilen zurückgelegt.
Im Rahmen der UN-Klimakonferenz hat Deutschland seine Beteiligung an einer Initiative der USA angekündigt, durch welche die Düngemittelknappheit in Entwicklungsländern - eine Nebenwirkung der Energiekrise - verringert werden soll. Die Bundesregierung unterstütze die "Global Fertilizer Challenge" mit 13,6 Millionen Euro, teilte Entwicklungs-Staatssekretär Jochen Flasbarth am Samstag in Scharm El-Scheich mit. Die Initiative war von US-Präsident Joe Biden im Sommer ins Leben gerufen worden.
Zum Abschluss der ersten Verhandlungswoche bei der UN-Klimakonferenz in Scharm el-Scheich haben Hilfsorganisationen von den Industrieländern mehr Bewegung bei den Knackpunkten Anhebung der Klimaschutzziele und Hilfen bei Klimaschäden gefordert. Die Industriestaaten müssten "ihren Widerstand gegenüber neuen und zusätzlichen Finanzinstrumenten" für die Bewältigung klimabedingter Verluste und Schäden bei der COP27 aufgeben, erklärte Sven Harmeling von der Hilfsorganisation Care am Samstag in Scharm el-Scheich.
Die US-Raumfahrtbehörde Nasa will am Mittwoch wie geplant ihre Mondrakete mit einer unbemannten Orion-Kapsel starten. Nasa-Vertreter Jim Free sagte Journalisten am Freitag, es gebe "nichts", was von einem Start am 16. November abhalten würde. Die Startrampe in Cape Canaveral sei am Donnerstag untersucht worden, nachdem Hurrikan "Nicole" zuvor durch den US-Bundesstaat Florida gezogen war.
Die USA wollen zusammen mit dem Rest der Welt entschieden gegen die Klimakrise kämpfen - Mit dieser Botschaft ist US-Präsident Joe Biden am Freitag zur UN-Klimakonferenz nach Scharm el-Scheich gereist. Sein Land wolle seinen "Teil tun, um die Klimahölle abzuwenden" und werde dazu sein Klimaziel für 2030 einhalten, sagte Biden im Konferenzplenum. Das Knackpunkt-Thema Finanzhilfen bei klimabedingten Schäden in Entwicklungsländern streifte Biden allerdings nur, ohne Zusagen zu machen.
Deutschland und die USA wollen Ägypten beim massiven Ausbau erneuerbarer Energien unterstützen. Auf der UN-Klimakonferenz in Scharm el-Scheich gab die ägyptische Regierung am Freitag neue ehrgeizige Ziele für den Ökostrom-Ausbau bekannt. Mit Hilfe der neuen Partnerschaft solle der Anteil der Erneuerbaren an Ägyptens Energieversorgung bis 2030 auf 42 Prozent steigen, erklärte das Bundesentwicklungsministerium.
US-Präsident Joe Biden hat bei der Weltklimakonferenz in Scharm el-Scheich davor gewarnt, durch unzureichende Maßnahmen gegen die Erderhitzung die Existenz der Menschheit aufs Spiel zu setzen. Durch die fortschreitende Klimakrise sei das "Leben des Planeten" in Gefahr, sagte Biden am Freitag vor dem Konferenzplenum. Die USA wollten ihren "Teil tun, um die Klimahölle abzuwenden", versprach der US-Präsident.
US-Präsident Joe Biden hat bei der Weltklimakonferenz in Scharm el-Scheich vor einer existenzgefährdenden Erderhitzung gewarnt und angekündigt, die Klimaschutzzusagen seines Landes umzusetzen. Durch die fortschreitende Klimakrise sei das "Leben des Planeten" in Gefahr, sagte Biden am Freitag vor dem Konferenzplenum. Die USA wollten ihren "Teil tun, um die Klimahölle abzuwenden", versprach der US-Präsident.
Trotz zunehmend heftiger Auswirkungen des Klimawandels stößt die Menschheit laut einer Untersuchung weiter ungebremst das Treibhausgas CO2 aus. Nach einem Rückgang während der Corona-Krise erreichten die CO2-Emissionen durch die Nutzung fossiler Energien 2022 einen neuen Rekord, berechneten Wissenschaftler des Global Carbon Project in ihrer am Freitag vorgelegten Untersuchung. Der Ausstoß des Haupt-Treibhausgases Kohlendioxid werde voraussichtlich um ein Prozent im Vergleich zu 2021 zunehmen und 36,6 Milliarden Tonnen betragen.
Die deutsche Klimabeauftragte Jennifer Morgan hat US-Präsident Joe Biden anlässlich seines Besuchs bei der UN-Klimakonferenz in Scharm el-Scheich aufgerufen, den Entwicklungsländern auch Unterstützung bei der Bewältigung bereits eintretender Klimaschäden zuzusagen. Wenn Biden am Nachmittag bei der COP27 Vertretern der verletzlichsten Ländern entgegentrete, werde er "hoffentlich versichern, dass die Vereingten Staaten mit ihnen Seite an Seite stehen, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen" und "sie zu unterstützen, wenn es um Schäden und Verluste geht", sagte Morgan am Freitag.
Bei der UN-Klimakonferenz in Scharm el-Scheich (COP27) sind nicht nur zahlreiche Umwelt- und Entwicklungsorganisationen vertreten, sondern auch hunderte Lobbyisten für klimaschädliche fossile Energien. Ihre Zahl sei im Vergleich zur COP26 in Glasgow um 133 Vertreter und damit gut ein Viertel auf 636 gestiegen, erklärten die Nichtregierungsorganisationen Corporate Accountability, Corporate Europe Observatory (CEO) und Global Witness (GW) am Donnerstag nach Auswertung der vorläufigen Teilnehmerliste der Vereinten Nationen.
Umweltschützer haben die Absatzpläne für Autos mit Verbrennungsmotor mehrerer Hersteller scharf kritisiert. "Eine neue Greenpeace-Studie zeigt, dass Toyota, VW und Hyundai/Kia mindestens doppelt so viele Diesel und Benziner verkaufen wollen, wie das ihnen verbleibende CO2-Budget erlaubt", erklärte die Organisation am Donnerstag. "Mit ihrer ökologischen Geisterfahrt befeuern die Autokonzerne die Klimakrise."
Der Ausgang der Kongresswahlen in den USA hat am Mittwoch auch die Teilnehmer der Weltklimakonferenz in Scharm el-Scheich beschäftigt. Nachdem die Demokraten von US-Präsident Joe Biden nicht so schlecht abgeschnitten hätten wie befürchtet, müsse er nun als "Klima-Präsident" agieren, forderte die US-Umweltorganisation Center for Biological Diversity. Harjeet Singh vom Climate Action Network kritisierte, dass die USA auch unter Biden als "Quertreiber" bei den Klimaverhandlungen aufträten.
Trockengelegte Moore in Deutschland sollen in den kommenden Jahren wiedervernässt werden. Die Regierung beschloss am Mittwoch die Nationale Moorschutzstrategie; bis 2026 stehen dafür vier Milliarden Euro zur Verfügung, wie das Bundesumweltministerium mitteilte. Damit sollen auch Ertragseinbußen von Land- und Forstwirten "ausgeglichen" werden, die diese Moore heute bewirtschaften.
Die Schuldenregeln der Europäischen Union sollen flexibler werden und den Mitgliedsländern mehr Raum für Investitionen bieten: Das sehen am Mittwoch vorgestellte Pläne der EU-Kommission zur Reform des Stabilitäts- und Wachstumspakts vor. Die rund 25 Jahre alten Regeln sollen damit nach Brüsseler Angaben "einfacher, transparenter und effektiver" werden. "Wir wollen Wachstum und Stabilität auf das gleiche Niveau bringen", betonte EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni.