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Der französische Klimaforscher Claude Lorius, der als einer der ersten Wissenschaftler den Einfluss von CO2-Emissionen auf das Klima nachgewiesen hat, ist tot. Wie die Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag von seinem Verleger und Jérôme Chappellaz, seinem früheren Kollegen beim nationalen Forschungsinstitut CNRS, erfuhr, starb der Mitbegründer der Klimaforschung bereits am Dienstag im Alter von 91 Jahren.
Lorius widmete sich insbesondere der Erforschung der Eisflächen auf der Erde. Seit seiner ersten Expedition zum Südpol im Jahr 1957 verbrachte er bei verschiedenen Forschungsmissionen zusammengerechnet sechs Jahre in der Antarktis.
Dabei kam Lorius die Idee, die auch in tiefen Eisschichten eingeschlossenen Luftbläschen zu untersuchen. Auf diese Weise lässt sich die Zusammensetzung der Luft mitsamt ihrem Gehalt an Treibhausgasen wie CO2 rekonstruieren. Dies erlaubt wiederum Rückschlüsse auf das Erdklima in den vergangenen Jahrtausenden.
Der Vermutung, dass der Treibhausgasausstoß der Menschheit zur Erderwärmung führt, ging Lorius seit den 70er Jahren nach. Bei mehreren Antarktis-Expeditionen konnte er bis zu 150.000 Jahre alte Eisbohrkerne sammeln und mit ihrer Analyse einen vollständigen Klima-Zyklus rekonstruieren.
Dabei stellte der Franzose fest, dass sich die Temperaturkurven in einem regelmäßigen Rhythmus veränderten. Ab der Zeit, in der durch die Industrielle Revolution der CO2-Gehalt in der Atmosphäre stieg, stiegen aber auch die Temperaturen deutlich an. Die Ergebnisse seiner bahnbrechenden Forschung veröffentlichte Lorius 1987 im Fachblatt "Nature". In der Folge machte sich der Glaziologe für die Bekämpfung der Ursachen des Klimawandels stark.
(K.Lüdke--BBZ)