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Die ehemalige Bundessprecherin von Bündnis 90/Die Grünen, Marianne Birthler, sieht die Grünen in Ostdeutschland auch 30 Jahre nach der Vereinigung mit den West-Grünen in einer schwierigen Situation. "Die Grünen in Ostdeutschland sind auf einem guten Wege, aber im Vergleich zum Westen deutlich schwächer", sagte Birthler den RND-Zeitungen vom Samstag mit Blick auf die Jubiläumsfeier zur Vereinigung in Leipzig, die am Abend stattfinden sollte.
"Das wird vielleicht auch noch eine Weile so sein", fügte Birthler hinzu. In den 1990er Jahren seien die "grünen Politikangebote etwas sehr Fremdes für Ostdeutschland" gewesen. Für viele Menschen habe gegolten: "Wir wollen erst das Wirtschaftswunder, dann wählen wir grün." Bis heute seien die Gesellschaften in Ost und West unterschiedlich. Der Kampf der AfD gegen die Grünen spiele ebenfalls eine Rolle, sagte Birthler.
Am 14. Mai 1993 wurde aus dem ostdeutschen Bündnis 90 und den westdeutschen Grünen eine Partei. An der Feier zum 30-jährigen Jubiläum am Samstagabend sollten neben den Parteivorsitzenden Ricarda Lang und Omid Nouripour auch Außenministerin Annalena Baerbock, Wirtschaftsminister Robert Habeck und Birthler teilnehmen.
Birthler war auf dem Vereinigungsparteitag 1993 zur Ko-Vorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen gewählt worden, hatte den Posten aber nur für kurze Zeit inne. 2000 bis 2011 war sie Bundesbeauftragte für die Stasiakten der ehemaligen DDR.
(U.Gruber--BBZ)