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Der Bau neuer Windkraftanlagen an Land kommt weiterhin nicht voran. Die Geschwindigkeit des Windkraftausbaus habe sich im ersten Halbjahr 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar leicht verringert, erklärten der Bundesverband WindEnergie (BWE) und der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Donnerstag. Für das gesetzte Ziel, bis 2032 zwei Prozent der Fläche an Land für Windkraft zu nutzen, werde "das fünffache Volumen benötigt".
Laut den Zahlen der Verbände wurden im ersten Halbjahr in Deutschland insgesamt 238 neue Windanlagen errichtet, wodurch sich die durch Windenergie erbrachte Leistung um 977 Megawatt erhöhte. Dieser Zuwachs liegt 0,2 Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums. Zum Ende des ersten Halbjahres gab es demnach in Deutschland 28.000 Windanlagenlagen mit einer Gesamtleistung von knapp 57.000 Megawatt.
Rund 80 Prozent der neu gebauten Windanlagen entfielen dabei auf vier Bundesländer: Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Niedersachsen. In den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen entstanden keine neuen Windräder, aber auch die großen Flächenstaaten Bayern und Baden-Württemberg wiesen mit neun beziehungsweise 21 Anlagen nur einen sehr geringen Anteil der neuen Anlagen auf.
"Das macht deutlich, dass hier noch viel passieren muss", sagte der Präsident des Branchenverbands BWE, Hermann Albers. Gerade in Bayern und Baden-Württemberg gebe es eine große Nachfrage der Industrie nach erneuerbarer Energie. "Wir befürchten eine Versorgungslücke, wenn nicht die Ministerpräsidenten sich aktiv zum Ziel des Flächenausbaus der Bundesregierung von zwei Prozent bekennen", sagte Abers weiter.
Insgesamt sehe sich die Windbranche trotz des "ambitioniertesten Pakets zur Klimagesetzgebung, das es in Deutschland je gab," weiterhin mit altbekannten Hindernissen konfrontiert. So hätten sich die notwendigen Genehmigungsverfahren in den vergangenen fünf Jahren um 60 Prozent verlängert, zudem müsse die Rechtssicherheit der Genehmigungen verbessert werden. Auch die Bereitstellung von Flächen laufe noch immer nicht "mit der gebotenen Dringlichkeit".
"Der politische Wille ist da, die Ausbauziele wurden angepasst, aber es hakt weiterhin an den für den Zubau so wichtigen richtigen Rahmenbedingungen und deren konsequenter Anwendung", erklärte der VDMA-Geschäftsführer Dennis Rendschmidt. Dringend notwendig seien weitere Gesetzesvorlagen, um mehr Flächen schneller zur Verfügung zu stellen. Die Hersteller der Windanlagen stünden zudem aufgrund von Lieferengpässen und Kostensteigerungen unter hohem wirtschaftlichen Druck.
(Y.Berger--BBZ)