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Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat nach der neuerlichen Zerstörung zweier Gedenkbäume nahe dem einstigen Konzentrationslager Buchenwald angekündigt, seinen Urlaub zu unterbrechen. Gegen solche Taten helfe nur "entschiedenes Handeln", sagte Ramelow der "taz" vom Montag. Er werde nun am 31. Juli an einem Gedenkgang für deportierte jüdische Jugendliche in Weimar teilnehmen. "Auf einen zerstörten Baum zwei neue - auf jede feige Tat doppeltes Hinsehen."
Nahe der KZ-Gedenkstätte Buchenwald in Thüringen waren in der vergangenen Woche zunächst sieben Bäume abgesägt oder abgebrochen worden. Am Wochenende machte das Lebenshilfewerk Weimar/Apolda dem Bericht zufolge öffentlich, dass erneut zwei Gedenkkastanien zerstört worden seien. Die Bäume gehören zum Projekt "1000 Buchen" des Lebenshilfewerks, die seit 1999 entlang der Todesmarschrouten aus dem früheren KZ gepflanzt wurden.
Ramelow kritisierte die Zerstörungen in der "taz" scharf. "Wer solche feigen Taten begeht, ist geistig genauso unterwegs wie die Mörder in allen Konzentrationslagern." Er werde sich an der Neupflanzung der Gedenkbäume beteiligen.
Die Gedenkstätte Buchenwald erinnert an die etwa 56.000 Menschen, die dort in der NS-Zeit getötet wurden. Insgesamt kamen mehr als 76.000 Männer, Frauen und Kinder in den Lagern Buchenwald und Mittelbau-Dora, das ebenfalls in Thüringen liegt, durch die Nationalsozialisten zu Tode, mehr als 340.000 Menschen aus ganz Europa wurden in die Lager und ihre Außenlager verschleppt. Am 11. April 1945 wurde das bei Weimar gelegene Lager von US-Truppen befreit.
(A.Berg--BBZ)