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Der Linke-Vorsitzende Martin Schirdewan schlägt vor, Hitzewellen künftig nach Konzernen mit schlechter Klimabilanz zu benennen. "Viel zu oft wird der Eindruck erweckt, als wäre Klimaschutz eine persönliche moralische Frage", sagte er am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. "Der Fokus auf individuellem Konsum lenkt von den entscheidenden industriepolitischen Fragen ab. Ich halte es daher für eine gute Idee, die nächsten Hitzewellen nach den Konzernen zu benennen, die die größten Klimaschäden verursachen."
Diese Firmen trügen nicht nur "einen großen Teil" zur Klimazerstörung bei, "sondern verhindern mit ihrer Lobby auch regelmäßig nötige politischen Veränderungen, etwa schärfere Abgasnormen oder eine schnelle Energiewende", begründete Schirdewan seinen Vorschlag. "Waldbrände, Dürre, tausende medizinische Notfälle: Die jüngsten Hitzewellen haben deutlich gemacht, wie zerstörerisch sich die Klimakrise auch bei uns auswirkt. Wir sollten das öffentliche Bewusstsein stärken, dass es dafür Verantwortliche gibt."
Die fraglichen Konzerne "profitieren massiv von der Zerstörung des Klimas", beklagte Schirdewan. Es sei "nur gerecht", regelmäßig daran zu erinnern, dass solche Unternehmen "mit klimaschädlichen Geschäften viel Geld verdienen" und ihre Geschäftspolitik dringend ändern müssten.
Bisher werden Hitzewellen nicht offiziell benannt, im Gegensatz etwa zu Stürmen. Schirdewan äußerte seinen Vorschlag anlässlich des sogenannten Erdüberlastungstags an diesem Donnerstag. Das ist das Datum, an dem die Menschheit nach Angaben der Organisation Global Footprint Network alle Ressourcen aufgebraucht hat, die der Planet in einem Jahr auf natürlichem Wege ersetzen könnte.
(H.Schneide--BBZ)