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Durch den Klimawandel verursachte häufigere und stärkere Hitzewellen sowie damit verbundene Waldbrände verschlechtern einem neuen UN-Bericht zufolge auch die Luftqualität. Eine Wechselwirkung zwischen Umweltverschmutzung und Klimawandel könnte längerfristig hunderte Millionen Menschen treffen, warnte die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) am Mittwoch.
Die WMO untersuchte für den Bericht die Auswirkungen großer Waldbrände in Sibirien und im Westen Nordamerikas im vergangenen Jahr. Diese führten demnach zu einem weit verbreiteten Anstieg der Gesundheitsgefahren durch Feinstaub. In Ostsibirien seien "nie zuvor erreichte Werte" gemessen worden.
Feinstaubpartikel, die kleiner als 2,5 Mikrometer sind (PM2,5) und damit in etwa den Durchmesser eines menschlichen Haares haben, gelten als besonders gesundheitsschädlich. Sie dringen tief in die Lungen ein und gelangen sogar in den Blutkreislauf und können zu Lungen- und Herzkrankheiten führen.
"Mit der globalen Erwärmung werden Waldbrände und die damit verbundene Luftverschmutzung voraussichtlich zunehmen, selbst bei einem Szenario mit geringen Emissionen", warnte WMO-Chef Petteri Taalas.
Weltweit sei die verbrannte Gesamtfläche in den vergangenen zwei Jahrzehnten zwar zurückgegangen, hieß es in dem WMO-Bericht. In Teilen Nordamerikas, im Amazonasgebiet und in Australien seien hingegen deutlich mehr Brände verzeichnet worden.
Größere Hitze könne zudem die Umweltverschmutzung erhöhen und die Luftqualität verschlechtern. Die Hitzewellen in Europa und China in diesem Jahr hätten in Verbindung mit den atmosphärischen Bedingungen, der Sonneneinstrahlung und schwachem Wind zu einer starken Luftverschmutzung geführt, die sich auf die Gesundheit von Menschen auswirke. Aber auch die Umwelt sei betroffen, da sich Schadstoffe auf der Erde ablagerten.
Die Hitze und ihre Auswirkungen in diesem Jahr seien ein "Vorgeschmack auf die Zukunft", erklärte Taalas. "Wir erwarten eine weitere Zunahme der Häufigkeit, Intensität und Dauer von Hitzewellen, was zu einer noch schlechteren Luftqualität führen könnte".
Durch den Klimawandel wird die Ozonproduktion in Bodennähe verstärkt. Ozon ist ein wichtiges sogenanntes Spurengas in der Atmosphäre. In der Troposphäre wirkt es als Treibhausgas, nahe am Boden kann es die Atemwege beschädigen. Bei gleichbleibenden Emissionen wäre der Klimawandel für rund ein Fünftel des Anstiegs der Ozonkonzentration am Boden verantwortlich, sagte der WMO-Experte Lorenzo Labrador.
Nach WMO-Angaben ist besonders Asien davon betroffen, wo rund ein Viertel der Weltbevölkerung lebt. Die durch den Klimawandel verstärkte Ozonbelastung könnte dem WMO-Bericht zufolge die Gesundheit von hunderten Millionen Menschen schädigen.
(T.Burkhard--BBZ)