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Die weltweiten CO2-Emissionen durch die Verbrennung fossiler Energieträger werden in diesem Jahr voraussichtlich lediglich um knapp ein Prozent ansteigen. Dank des massiven Ausbaus der erneuerbaren Energien - vor allem von Sonnen- und Windenergie - sei der Anstieg weniger stark als wegen der Energiekrise befürchtet, teilte die Internationale Energieagentur (IEA) am Mittwoch mit.
Durch die Verbrennung von Öl, Gas und Kohle zur Energiegewinnung und in der Luftfahrt werden laut IEA in diesem Jahr voraussichtlich 33,8 Milliarden Tonnen Kohlendioxid ausgestoßen, das sei ein Plus von mehr als 300 Millionen Tonnen im Vergleich zu 2021. Dieser Anstieg sei aber deutlich geringer als das Plus von zwei Milliarden Tonnen im vergangenen Jahr, als einige Länder auf fossile Energien zurückgriffen, um nach der Corona-Pandemie den Aufschwung zu befeuern.
Nach Angaben der Vereinten Nationen müssen die Treibhausgas-Emissionen bis 2030 halbiert werden, um die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens einhalten zu können. Das würde einen Rückgang um rund acht Prozent pro Jahr in diesem Jahrzehnt bedeuten.
Die durch Russlands Angriff auf die Ukraine ausgelöste Energiekrise und der Anstieg der Gaspreise hätten zu einer etwas erhöhten Nachfrage nach Kohle geführt, teilte die IEA mit. Doch der Anstieg der Kohle-Emissionen sei ausgeglichen worden durch den verbreiteten Einsatz von erneuerbarer Technologie, darunter E-Autos. Dies habe den Ausstoß von rund einer Milliarde Tonnen CO2 in diesem Jahr verhindert.
"Die ermutigende Nachricht ist, dass Sonne und Wind einen Großteil der Lücke ausfüllen, die leichte Zunahme bei der Kohle scheint relativ gering und vorübergehend zu sein", sagte IEA-Chef Fatih Birol. "Das heißt, dass CO2-Emissionen in diesem Jahr deutlich weniger schnell zunehmen als von einigen befürchtet - und dass die politischen Maßnahmen einiger Regierungen wirkliche strukturelle Änderungen in der Energiewirtschaft vorantreiben."
Der IEA-Analyse zufolge legte die Kapazität von Photovoltaik und Windenergie um mehr als 700 Terawattstunden zu - das ist der höchste Anstieg binnen eines Jahres. Dieser Trend dürfte sich Birol zufolge fortsetzen "dank der umfassenden Pläne der Politik für saubere Energie, die in den vergangenen Monaten weltweit vorangeschritten sind". Dies gelte für die EU, die USA, aber auch China und Indien.
Allerdings werden die CO2-Emissionen durch Kohle-Verstromung in diesem Jahr um zwei Prozent ansteigen, vor allem in Asien. In der EU dürften die CO2-Emission der IEA zufolge zurückgehen, obwohl teilweise wieder auf Kohle zurückgegriffen wurde. In China, dem größten CO2-Emittenten der Welt, dürften sie im Vergleich zum vergangenen Jahr mehr oder weniger gleich bleiben.
(U.Gruber--BBZ)