Berliner Boersenzeitung - COP29 unter schwierigen Vorzeichen: UN-Klimakonferenz in Baku eröffnet

EUR -
AED 3.860389
AFN 70.9405
ALL 98.428265
AMD 423.097869
ANG 1.895549
AOA 960.638842
ARS 1063.8968
AUD 1.635723
AWG 1.891848
AZN 1.784418
BAM 1.958104
BBD 2.123599
BDT 125.679085
BGN 1.956006
BHD 0.396221
BIF 3042.722489
BMD 1.051027
BND 1.415951
BOB 7.267552
BRL 6.349672
BSD 1.051738
BTN 89.135736
BWP 14.368044
BYN 3.441426
BYR 20600.124622
BZD 2.119995
CAD 1.479583
CDF 3017.497698
CHF 0.929254
CLF 0.037147
CLP 1024.993012
CNY 7.634665
CNH 7.648424
COP 4653.421008
CRC 533.933371
CUC 1.051027
CUP 27.852209
CVE 110.620341
CZK 25.172299
DJF 186.788303
DKK 7.457976
DOP 63.534673
DZD 140.607411
EGP 52.344393
ERN 15.765401
ETB 131.378207
FJD 2.420147
FKP 0.829593
GBP 0.827782
GEL 2.985058
GGP 0.829593
GHS 15.775752
GIP 0.829593
GMD 75.153984
GNF 9059.850851
GTQ 8.118631
GYD 220.038925
HKD 8.18136
HNL 26.538394
HRK 7.497246
HTG 137.803468
HUF 413.526505
IDR 16729.718555
ILS 3.799467
IMP 0.829593
INR 89.064376
IQD 1376.845064
IRR 44235.091713
ISK 145.50395
JEP 0.829593
JMD 165.560332
JOD 0.745285
JPY 158.09492
KES 136.100855
KGS 91.225639
KHR 4235.637952
KMF 492.143287
KPW 945.923691
KRW 1486.404298
KWD 0.323264
KYD 0.87644
KZT 552.645568
LAK 23056.89786
LBP 94119.446915
LKR 305.429406
LRD 188.134025
LSL 19.076359
LTL 3.103409
LVL 0.635756
LYD 5.139327
MAD 10.45903
MDL 19.257844
MGA 4929.315688
MKD 61.506962
MMK 3413.693939
MNT 3571.388896
MOP 8.433324
MRU 41.930687
MUR 49.050924
MVR 16.207857
MWK 1826.684593
MXN 21.348613
MYR 4.669187
MZN 67.161871
NAD 19.075979
NGN 1711.134335
NIO 38.625422
NOK 11.626432
NPR 142.617178
NZD 1.795231
OMR 0.404636
PAB 1.051738
PEN 3.929761
PGK 4.244027
PHP 61.201133
PKR 291.978258
PLN 4.281187
PYG 8205.655777
QAR 3.826631
RON 4.972726
RSD 116.971941
RUB 110.355761
RWF 1455.672072
SAR 3.949268
SBD 8.796589
SCR 15.806854
SDG 632.190392
SEK 11.485514
SGD 1.412564
SHP 0.829593
SLE 24.016226
SLL 22039.510757
SOS 600.656819
SRD 37.211575
STD 21754.132051
SVC 9.202829
SYP 2640.736133
SZL 19.076038
THB 36.018645
TJS 11.479708
TMT 3.689104
TND 3.325422
TOP 2.461612
TRY 36.529082
TTD 7.134463
TWD 33.991781
TZS 2764.200598
UAH 43.8011
UGX 3870.554567
USD 1.051027
UYU 45.413439
UZS 13489.928782
VES 50.510377
VND 26706.590135
VUV 124.78001
WST 2.934037
XAF 656.736044
XAG 0.033557
XAU 0.000397
XCD 2.840453
XDR 0.799819
XOF 654.789583
XPF 119.331742
YER 263.172954
ZAR 19.110715
ZMK 9460.501641
ZMW 28.475508
ZWL 338.43019
  • Euro STOXX 50

    40.5100

    4919.02

    +0.82%

  • EUR/USD

    0.0005

    1.0521

    +0.05%

  • MDAX

    370.9900

    26821.54

    +1.38%

  • DAX

    215.3900

    20232.14

    +1.06%

  • TecDAX

    44.7100

    3512.57

    +1.27%

  • SDAX

    251.5000

    13775.62

    +1.83%

  • Goldpreis

    -25.2000

    2651

    -0.95%

COP29 unter schwierigen Vorzeichen: UN-Klimakonferenz in Baku eröffnet
COP29 unter schwierigen Vorzeichen: UN-Klimakonferenz in Baku eröffnet / Foto: Alexander NEMENOV - AFP

COP29 unter schwierigen Vorzeichen: UN-Klimakonferenz in Baku eröffnet

Überschattet vom Wahlsieg des Klimawandel-Leugners Donald Trump in den USA und zunehmenden Klima-Katastrophen in aller Welt hat in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku die 29. UN-Klimakonferenz (COP29) begonnen. COP29-Präsident Muchtar Babajew sprach am Montag zum Auftakt der zweiwöchigen Verhandlungen mit Blick auf die Ziele des Pariser Klimaabkommens von einem "Moment der Wahrheit". Dieses Jahr steht bei der Weltklimakonferenz das schwierige Thema Klimafinanzierung im Mittelpunkt.

Textgröße:

Wenige Tage vor Konferenzbeginn hatte Trump die US-Präsidentschaftswahl gewonnen, am 20. Januar tritt er sein Amt an. Es wird erwartet, dass die USA unter ihm erneut aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen. Außerdem will der Republikaner die Förderung von klimaschädlichem Erdöl und Erdgas im eigenen Land massiv ausweiten. "Keine Klimakonferenz ist unter schlechteren Vorzeichen gestartet", erklärte Martin Kaiser von Greenpeace Deutschland dazu.

Der bevorstehende Machtwechsel in Washington schränkt nicht nur den Handlungsspielraum der US-Delegation in Baku ein. Er führte in den vorausgegangenen Verhandlungen auch dazu, dass viele Länder eine abwartende Haltung einnahmen.

"Die Klimakrise interessiert sich nicht für Wahlen und stoppt auch nicht, wenn manche sie einfach wegreden wollen", mahnte die deutsche Klima-Beauftragte Jennifer Morgan in Baku. Sie setzt darauf, dass die USA auch unter Trump weiter in einen klimafreundlichen Umbau ihrer Wirtschaft investieren. Auch die Vereinigten Staaten hätten ein "Interesse an nachhaltigem Wachstum" mit neuen Jobs, die Energiewende sei "nicht mehr aufzuhalten", sagte Morgan.

UN-Klimasekretär Simon Stiell verlangte von der internationalen Gemeinschaft einen Beweis dafür, dass die weltweite Zusammenarbeit beim Klimaschutz "nicht an einem toten Punkt" angekommen sei. Zum Konferenzauftakt verzögerte sich allerdings der Beschluss der Agenda stundenlang, unter anderem weil China auch im Namen Brasiliens, Indiens und Südafrikas die Berücksichtigung einseitiger Handelsbarrieren mit Klimabezug forderte. Dieses Vorgehen der großen Schwellenländer richtet sich gegen die EU.

Zentrale Aufgabe der Delegationen aus fast 200 Ländern in Baku ist es, einen neuen Rahmen für die internationale Klimafinanzierung für die Zeit nach 2025 festlegen. Bislang gilt für die Förderung von Klimaschutz und Klimaanpassung eine Zusage der reichen Industrieländer von mindestens 100 Milliarden Dollar (93,29 Milliarden Euro) pro Jahr. Das Geld, vielfach rückzahlbare Kredite sowie privatwirtschaftliche Investitionen, fließt etwa in den Ausbau erneuerbarer Energien oder den Bau von Schutzdeichen.

Nach Expertenschätzungen wären künftig mindestens eine Billion Dollar pro Jahr notwendig, um Länder des globalen Südens beim Klimaschutz und der Anpassung an die Folgen der Erderwärmung zu unterstützen. Einige Berechnungen kommen sogar auf 2,4 Billionen Dollar.

Der aserbaidschanische Umweltminister und COP29-Präsident Babajew sprach in seiner Eröffnungsrede von "hunderten Milliarden" Dollar. Die Südafrikanerin Tasneem Essop, die das Climate Action Network (CAN) aus tausenden Nichtregierungsorganisation weltweit leitet, erinnerte die Industrieländer an ihre "Klima-Schuld".

Deutschland und andere Industriestaaten dringen darauf, dass sich künftig auch reiche Schwellenländer wie China und die Golfstaaten an den Klimahilfen beteiligen. Alle Länder, "die viel emittiert haben, die viel verdient haben", müssten sich beteiligen, forderte die Klima-Beauftragte Morgan.

In Baku geht es auch um die dringend notwendige Reduzierung der weltweiten Treibhausgasemissionen. "Wir sind auf dem Weg in den Ruin", sagte COP29-Präsident Babajew dazu im Konferenzplenum. Die Weltmeteorologieorganisation (WMO) warnte in einem zum Konferenzbeginn vorgestellten Bericht, dass die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens "in großer Gefahr" sei.

Laut WMO-Bericht ist 2024 mit nahezu absoluter Sicherheit das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen - und der Zeitraum 2015 bis 2024 das heißeste Jahrzehnt. Das Paris-Abkommen sieht vor, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Der Kieler Klimaforscher Mojib Latif sagte der "Rhein-Neckar-Zeitung" (Montagsausgabe), die 1,5-Grad-Grenze sei "de facto doch längst gerissen". Gegenwärtig sei die Menschheit "auf einem Erwärmungspfad von etwa drei Grad".

Morgan sagte, in Baku stünden "vielleicht die schwierigsten" Klima-Verhandlungen seit der Aushandlung des Paris-Abkommens 2015 an. Zunehmende Extremwettersituationen wie unlängst die zerstörerischen Überschwemmungen im Osten Spaniens machten aber allen die Gefahren durch die fortschreitende Erderwärmung deutlich."Wir sehen es alle: Die Klimakrise ist da und nicht nur in fernen Ländern", sagte die deutsche Klima-Beauftragte. Es gehe global um die "größte Sicherheitsherausforderung unserer Zeit".

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) reist wegen des Bruchs der Ampel-Koalition nicht nach Baku, auch einige andere einflussreiche Staats- und Regierungschefs nehmen nicht teil. Zudem ist die Ausrichtung der COP29 in Aserbaidschan wegen der dortigen autoritären Regierung, der Unterdrückung von Klima- und Menschenrechtsaktivisten sowie Aserbaidschans Abhängigkeit von Erdöl und Erdgas umstritten.

An der Weltklimakonferenz nehmen dieses Jahr etwa 51.000 Menschen teil, deutlich weniger als vergangenes Jahr in Dubai. Die Verhandlungen sollen am Freitag kommender Woche enden, eine Verlängerung wie in den Vorjahren wäre aber keine Überraschung.

(T.Burkhard--BBZ)