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Wenige Wochen vor dem Amtsantritt von Donald Trump hat die US-Regierung des amtierenden Präsidenten Joe Biden ihre neuen Klimaziele bekanntgegeben. Wie das Weiße Haus am Donnerstag mitteilte, verpflichten sich die USA, bis 2035 ihre Treibhausgasemissionen um 61 bis 66 Prozent unter das Niveau von 2005 zu senken. Mit dieser Agenda soll es noch gelingen, die Erderwärmung auf höchstens 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.
Die nun ausgegebenen Ziele stellten das "kühnste Klimaprogramm in der Geschichte der USA" dar, betonte Biden in einer Videobotschaft. "Wir werden diese existenzielle Bedrohung in eine einmalige Gelegenheit verwandeln, um unsere Nation für kommende Generationen zu verändern."
Umweltgruppen begrüßten die neuen Klimaziele, die unter anderem vorsehen, den Ausstoß des besonders umweltschädlichen Gases Methan bis 2035 um 35 Prozent zu reduzieren. Sie seien "ein wichtiger Anhaltspunkt und Maßstab für zukunftsorientierte Staaten, Städte und Unternehmen", sagte Rachel Cleetus von der Wissenschaftsvereinigung Union of Concerned Scientists der Nachrichtenagentur AFP.
Debbie Weyl vom World Resources Institute betonte, dass die Ziele einen Maßstab dafür setzten, "was die USA anstreben sollten" - auch wenn die Trump-Regierung "vielleicht keinen Finger rührt, um diesen Plan zu verwirklichen".
Trump tritt am 20. Januar sein Amt an und will die Klimapolitik seines Amtsvorgängers Biden beenden. Der Rechtspopulist hatte im Wahlkampf angekündigt, staatliche Fördergelder für klimafreundliche Technologien zu streichen und die Förderung fossiler Energieträger in den USA massiv auszuweiten. Außerdem wird erwartet, dass die USA unter Trump wie bereits während seiner ersten Amtszeit (2017-2021) erneut aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen.
Das Abkommen sieht vor, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Dazu müssen die mehr als 190 Vertragsstaaten nationale Klimaschutzziele vorlegen.
Die USA sind derzeit nach China der weltweit zweitgrößte Verursacher klimaschädlicher Treibhausgase und der weltweit größte Produzent fossiler Brennstoffe wie Öl und Gas. Trotz Fortschritten in der Klimapolitik ist das Land weit davon entfernt, sein aktuelles Ziel einer Reduzierung der Emissionen bis 2030 die Hälfte im Vergleich zu 2005 zu erreichen.
Trump habe während seiner ersten Amtszeit "die Erhaltung und den Schutz der Umwelt vorangetrieben und gleichzeitig das Wirtschaftswachstum für Familien gefördert", erklärte die Sprecherin seines Übergangsteam, Karoline Leavitt, gegenüber AFP. Auch in seiner zweiten Amtszeit werde der designierte Präsident "erneut für saubere Luft und sauberes Wasser für amerikanische Familien sorgen und Amerika wieder reich machen".
Bidens Klimabeauftragter Joe Podesta sagte im Gespräch mit Journalisten, dass Trump zwar den Klimaschutz "auf die lange Bank schieben könnte". Er vertraue aber weiterhin darauf, dass der Privatsektor sowie Bundesstaaten und Kommunen Fortschritte erzielen würden.
(S.G.Stein--BBZ)