Berliner Boersenzeitung - Das dritte Jahr in Folge: Alle Gletscherregionen weltweit verlieren an Masse

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Das dritte Jahr in Folge: Alle Gletscherregionen weltweit verlieren an Masse
Das dritte Jahr in Folge: Alle Gletscherregionen weltweit verlieren an Masse / Foto: Luis TATO - AFP/Archiv

Das dritte Jahr in Folge: Alle Gletscherregionen weltweit verlieren an Masse

Das dritte Jahr in Folge haben alle Gletscherregionen der Welt an Masse verloren. Insgesamt seien im vergangenen Jahr 450 Milliarden Tonnen an Eismasse geschmolzen, teilte die Weltwetterorganisation (WMO) zum ersten Welttag der Gletscher am Freitag mit. Es war damit das viertschlimmste Jahr für die Gletscherschmelze seit Beginn der Aufzeichnungen, das bisher folgenschwerste war 2023.

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Auf der Welt gibt es mehr als 275.000 Gletscher. Diese bedecken rund 700.000 Quadratkilometer - die kontinentalen Eisschilde Grönlands und der Antarktis sind dabei nicht berücksichtigt. Aufgrund des Klimawandels ziehen sich diese Eisformationen zurück, allerdings war dies lange regional unterschiedlich. Nun aber ist das dritte Jahr in Folge die ganze Welt zeitgleich betroffen.

"Das Jahr 2024 war das dritte Jahr in Folge, in dem alle 19 Gletscherregionen an Nettomasse verloren haben", erklärte WMO-Chefin Celeste Saulo unter Berufung auf Daten des Welt-Gletscher-Beobachtungsdienstes (WGMS) der Universität Zürich. "Zwischen 2022 und 2024 haben wir den größten Gletscherschwund erlebt, der jemals innerhalb von drei Jahren verzeichnet wurde."

Durch schmelzende Gletscher steige nicht nur der Meeresspiegel und damit die Gefahr von Überschwemmungen, warnte die WMO. Es gingen auch erhebliche Massen an Süßwasser verloren, auf das Millionen Menschen angewiesen seien: zum Trinken, für die Landwirtschaft und die Industrie. "Der Erhalt der Gletscher ist damit nicht nur eine Frage der Umwelt, Wirtschaft und gesellschaftlichen Notwendigkeit: Es ist eine Frage des Überlebens", erklärte Saulo.

Besonders stark schmolzen im vergangenen Jahr Gletscher in Skandinavien und Nordasien, diese Regionen erlebten einen Rekordverlust an Eismasse. Gegenden wie die kanadische Arktis und die Region um Grönland seien weniger betroffen gewesen. Dennoch: Sollte das Eis weiter im aktuellen Tempo schmelzen, würden viele Gletscher in Kanada, den USA, Skandinavien oder Neuseeland das 21. Jahrhundert nicht überleben, warnte die WMO.

Seit dem Beginn der Aufzeichnungen 1975 haben die Gletscher weltweit laut WGMS mehr als 9000 Milliarden Tonnen Eis verloren. "Das entspricht einem 25 Meter dicken Eisblock in der Größe von Deutschland", sagte WGMS-Direktor Michael Zemp.

(L.Kaufmann--BBZ)